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Theoretisch gesehen war dies ein sehr erfolgreiches Wochenende.
Praktisch gesehen ein weiterer Schritt in die „falsche Richtung“, je nachdem, wie man es sieht.
Jedenfalls, wenn man „die falsche Richung“ als Richtung des Fortschritts sieht, der auch gleichzeitig dazu führt, dass man innerlich zerbricht.
Ich vergesse nicht gern.
Jeder Fehler macht mich etwas klüger, pflege ich, mir zu sagen, aber ich weiß ganz genau, dass das mir noch zum Verhängnis wird. Eben weil ich die Vergangenheit nicht ruhen lassen kann oder will.
…
Es ist Nacht.
Dichter Nebel bedeckt die Landschaft.
Mein Blick schweift umher und in ferner Umgebung sehe ich Lichter.
Überall verteilt stehen sie, die Leuchttürme mit diesem Feuer – um mir den Weg zu weisen.
Diese Lichter sind meine Prinzipien.
An ihnen ist nicht zu rütteln. Sie sind unberührbar.
Prinzipien – wird oft im Kontext falsch behandelt.
Prinzipien sind (eigentlich) unanfechtbare, feststehende Wahrheiten.
Zum Beispiel Vertrauen als fundament einer Beziehung ist ein Prinzip.
Keine langfristige Beziehung kann ohne ein gewisses Maß an Vertrauen existieren.
Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht.
Was, wenn meine Weise, Probleme und andere Menschen zu sehen, völlig falsch ist bzw. war?
Jeder legt sich in seinem Kopf einen Lageplan zurecht, der seine Paradigmen darstellt.
Aber jeder ist so, wie er die Welt sieht.
Das bedeutet, in genau der selben Situation kann alles aus der Sicht eines anderen ganz anders aussehen.
Umso genauer dieser „Lageplan“, umso besser kommt man zu seinem Ziel.
Man könnte das mit einer Landkarte vergleichen.
Hast du jemals versucht, dich mit einer Landkarte von Berlin in Hamburg zurechtzufinden?
Egal, wie sehr du dich bemühst oder wie optimistisch du denkst, du wirst nie an dein Ziel gelangen.
Aber was, wenn ich in meiner Vergangenheit auf einem falschen Plan den Weg gesucht habe?
Meine Art, Probleme zu sehen, ist grundlegend falsch. Daraus resultieren auch völlig falsche Arten der Problemlösung.
Mir ist aufgefallen, wie kurzsichtig und subjektiv ich handle.
Das Problem ist hierbei, wie Menschen erzogen und getrimmt werden.
Man neigt dazu, zu denken, dass die Welt so ist, wie man sie sieht.
Dabei sieht jeder die Welt für sich ganz anders.
Man kann in ein und dem selben Bild zig unterschiedliche Motive erkennen.
Darüber diskutieren, darüber streiten…
Man sollte aber zum Schluss kommen, dass es jeder anders sieht und versuchen, die Sichtweise der Anderen zu verstehen, um wirklich mit ihnen interagieren zu können.
Das verlangt aber, dass man sich gegenüber offen ist, in der Lage ist, sich klar auszudrücken und sagen zu können, was man will.
Auf kurze Dauer kannst du jemandem etwas vorspielen. Ohne Probleme.
In der Schule, auf der Arbeit… oft werden „Patentlösungen“ angewendet, die eine Abkürzung darstellen sollen.
Man sucht gezwungenermaßen nach einer Lösung des Problems… z.B.:“Meine untergeordneten Mitarbeitern hören nicht auf das, was ich ihnen sage.“
Das hat wenig mit Respekt oder damit zu tun, wie man sich ausdrückt.
Es geht nicht darum, die Leute zu bespaßen oder Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Vielleicht liegt in diesem Fall das Problem an der Stelle, dass man den Mitarbeitern einfach nicht genug bewusst macht, dass sie die Arbeit nicht für ihren Boss, sondern für sich selbst erledigen?
Aber es gibt keine Abkürzungen.
Ein Ergebnis ist immer das Resultat jedes einzelnen kleinen Schritts. Man kann keinen überspringen.
So wie man bei einem Instrument alles Schritt für Schritt lernen muss, bis man es beherrscht.
Versuchst du zu schwindeln, fliegt das sofort auf.
Genauso muss sich der Charakter und ebenfalls müssen sich zwischenmenschliche Beziehungen so entwickeln.
Mankos, die durch eventuelle Patentlösungen oder Abkürzungen hervorgerufen werden, werden hier aber nicht erkannt oder sind extrem undurchsichtig.
Versuchst du das über eine längere Beziehung aufrecht zu erhalten, entsteht Misstrauen und Unsicherheit, weil man in diesem Fall ein Prinzip, das Vertrauen als Fundament, missachtet.
Dieser Leuchtturm weist dir den Weg, aber du fährst mit deinem Schiff dennoch genau auf die Klippe zu?
Das klingt banal und total sinnlos, dennoch ist es in der Realität oft der Fall…
Solche Gedanken führen tiefergreifend dazu, dass man alte Ansichten auflöst.
Zwar dauert das „Umstellen“ etwas, daher auch verlangsamter Gedankenfluss mich Drang dazu, alles zig mal zu überdenken und zu korrigieren, aber das Ergebnis mag positiv sein. – Je nach Ansicht.
Oh, das was du beschreibst kenne ich nur zu gut. Eigentlich sind wir doch alle Gefangene in unserem eigenen Gefängniss der Prinzipien.
Ich glaube, der grosse Fehler beim Versuch den Prinzipien und falschen Lageplänen zu entkommen besteht hauptsächlich darin, das man versucht sich einen neuen Lageplan anzueignen, neue Ansicht zu übernehmen, aber man übersieht dabei, dass um dies zu machen, man das alte Zeugs zu erst wegwerfen muss.
Das heisst theoretisch sollte der erste Schritt sein, gar nichts zu tun. Sich selbst erlauben schlicht und einfach neutral wie die Schweiz zu sein. Es mal alles so zu sehen: Es kommt wie es kommt. Egal! Ich lebe in den Tag hinein und sehe mal was passiert. Wird schon gut gehen!
Natürlich kommt es auf die Person und Umstände darauf an. Mir ist dies nur so ganz spontan beim Lesen deines Posts eingefallen.
Und manchmal tut man sich besser die Vergangenheit ruhen zu lassen. Die kann man sowieso nicht ändern. Man sollte die schlechten Gewohnheiten, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben, ändern, aber die Vergangenheit selbst einfach mal vergessen. Das macht es leichter den alten Müll wegzuschmeissen 🙂
Deine Überlegungen finde ich wirklich interessant – und du hast recht.
Ich wünschte, du würdest falsch liegen 🙂
Mir geht es in dieser Hinsicht eher darum, vorhandene Pläne zu korrigieren und zu präzisieren, bis ich sozusagen eine Weltkarte habe, mit der ich so gut wie jedes Problem lösen kann…
Natürlich merkt man oft, dass man Fehler gemacht hat und aktuelle Ansichten komplett umwerfen muss.
Das ist umso schwerer, beeinflusst durch allgemeine Idealvorstellungen…