Dieser Eintrag ist Teil 11 von 13 der Serie Gedankensystem

Das hier ist eine indirekte Fortsetzung zu:

Probleme im Reallife in nur 2 Tagen beheben.

Alles schön und gut.
Aber wie schaffe ich das WIRKLICH?

Probleme löst man durch Entscheidungen.

Aber das Allerwichtigste ist Konsequenz.
Eine Entscheidung zu treffen ist einfach, eine dauerhafte Änderung kann ich aber nur durch Konsequenz bewirken.

Es gibt kein moralisches Richtig oder Falsch, nur Entscheidungen und Folgen.
Ein „Richtig“ und „Falsch“ im Rahmen von Moral würde zu Entscheidungen im Normbereich unserer Gesellschaft führen.

Unsere Gesellschaft ist geprägt von Manipulation und Ignoranz.
Bedeutet,
wir wollen uns nicht für das „Richtige“ entscheiden, sondern eine
optimale Entscheidung treffen, also die Entscheidung mit den
gewünschten Folgen.

Tritt ein Problem auf, ist die Ursache meist unterschwellig, aber der Auslöser sehr präsent.
Bedeutet, zuerst muss man versuchen, über den Auslöser hinwegzusehen und die Ursache herauszufinden.

Praktisches Beispiel:
Jeder kennt solche Personen:
Erst
schweigend alles hinnehmen, aber geht es auf eine Streitsituation
hinaus, wird alles, was sich Ewigkeiten angestaut hat, verwendet, um das
Gegenüber zu überrennen.
Besonders oft kommt so was bei Beziehungen vor.

Der Streit ist der Auslöser des Problems. – das kann jede Kleinigkeit sein, ein Fettnäpfchen oder Ähnliches.
Der Auslöser steht bei einem Streit meist im Vordergrund, jedoch nicht das Problem selbst.

Aber was ist das Problem?
Dafür muss man tiefer graben.

Sich selbst kritisch hinterfragen ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Mindestens
genauso wichtig ist, sich darüber bewusst zu sein, was man erreichen
will und noch viel wichtiger: Was bewirke ich mit meiner Entscheidung?

Wenn
man sich vorher keine Gedanken darüber gemacht hat, was für Folgen eine
Entscheidung hat, ist nahezu jede Entscheidung eine Fehlentscheidung.
Das „Ziel“ muss nicht dafür definiert sein.
Wenn
man alle Optionen, die in Betracht stehen, durchdacht hat und sich über
die Folgen bewusst ist, kann man sich für die Option entscheiden, die
einem am meisten zusagt.

Wichtig bei der Wahl der Option sollte sein:
Entscheide ich akut oder langfristig?

Es
gibt Situationen, die akut sind, beispielsweise: man hat einen
wichtigen Termin, sieht aber während der Autofahrt am Rand jemanden mit
einer Panne.
Optionen: Weiterfahren oder Anhalten.
Bei
akuten Entscheidungen muss man extrem schnell handeln, weswegen diese
Entscheidungen meist zu weniger optimalen Entscheidungen führen.
Diese
Entscheidungen beziehen sich nur auf kurze Zeiträume, können aber
dennoch sehr wichtig sein. Daher ist es umso schwieriger, hier die
optimale Entscheidung zu treffen.
Man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Bedeutet, ich muss mich fragen: „Was passiert schlimmstenfalls und kann ich damit leben?“

Langfristige Entscheidungen haben andere Eigenschaften.
Dies sind meist die „wichtigen“ Entscheidungen unseres Lebens.
„Kaufe ich mir das Haus?“
„Gehe ich diese Beziehung ein?“
„Unterschreibe ich diesen Vertrag?“

Dies sind Entscheidungen, die offensichtlich sehr
langfristige Folgen nach sich ziehen und bei denen man in der Regel nicht
spontan entscheiden muss.

Um die optimale Entscheidung zu treffen sollte man sich Zeit lassen.
Ich
muss mich bei solchen Entscheidungen fragen: „Hat diese Option eine
Zukunft?“ und „Was wird sich an meinem Leben verändern und will ich
das?“

Wenn ich dann eine Entscheidung getroffen habe und mir sicher bin, dass
es die optimale Entscheidung ist, ist es außerordentlich wichtig, dies
konsequent durchzuziehen.

Entscheide ich mich, meine Frau nicht mehr zu betrügen, mache es aber 2
Wochen später trotzdem wieder, ist das eher weniger optimal und
verschlechtert zunehmend das eigene Karma.
Mit Karma ist gemeint, dass man allgemein weniger Wert auf sein eigenes Wort legt und auch in Zukunft eher dazu neigen wird, sich selbst aufgestellte Regeln zu brechen.

Man sollte jedoch davon absehen, weiter an der Entscheidung
festzuhalten, wenn man merkt, dass sich diese als nicht optimal
herausgestellt hat.
Das bedeutet, man muss sich ständig fragen: Was hat meine Entscheidung für Konsequenzen und will ich das?

Achtung: Wenn du vorher zu einer sehr inkonsequenten Lebensweise
tendiert hast, wirst du sehr große Probleme mit dieser Methode bekommen,
was sich z.B. durch häufiges Ändern der Entscheidungen und extremer
Ausführung äußert. In dem Fall rate ich von allem Obenstehenden ab!

Dieser Eintrag ist Teil 8 von 13 der Serie Gedankensystem

Nachdem wir über die Fundamente gesprochen haben, kommen wir wieder
zurück zum Thema. Ich mag mich wiederholen, aber um wieder ans Thema
anzuschließen kann das ganz sinnvoll sein. Proaktives Denken bedeutet:
„Ich bin Herr über mich und meine Gefühle und habe die Fähigkeit, nach
außen zu wirken.“

Ich betone noch einmal besonders:
– Jeder ist für sein eigenes Leben zuständig.
– Jeder ist für sein eigenes Denken zuständig.
– Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen.

Somit hat auch jeder seine eigenen Konsequenzen zu tragen.
Die meisten Menschen wollen nicht begreifen, dass sie die Einzigen sind,
die Schuld an ihrem Zustand sind und ebenso die Einzigen, die etwas an
der Situation ändern können.
Umso größer meine Probleme sind, umso wichtiger ist es, dass mir klar
wird, dass ich selbst diese Probleme überhaupt zu verantworten habe.
Es ist so einfach, zu sagen, dass andere Menschen oder äußerliche
Umstände Schuld daran sind, wie wir fühlen, wie es uns geht, aber nichts
und niemand anderes kann dafür verantwortlich gemacht werden als man
selbst.
Unabhängig von körperlicher Einschränkung durch Verletzung, Freiheitsberaubung oder Sonstiges.
Die geistige Freiheit ist unendlich und lässt sich nur durch eigenes Denken einschränken.

Jeder entscheidet für sich selbst.
Es gibt kein „Ich muss …“, nur ein: „Ich will …“.
Denn man muss eigentlich gar nichts, außer sterben.

Hierüber diskutiere ich auch nicht, denn alle Menschen, die nun
Diskussionsbedarf haben werden, haben nicht verstanden, worum es hier
geht und oder können meine Gedanken nicht nachvollziehen.
Ich sollte für mich selbst überlegen, was ich erreichen will und wie ich da hinkomme, möglichst ohne äußerliche Einflüsse.

Lässt man sich sehr von außen beeinflussen, verliert man seine Individualität, seine Persönlichkeit.
Man stellt eigene Wünsche hinten an und lässt sich in den Hintergrund drängen.
Hat man keine Persönlichkeit, hat man keine eigenen Ziele,
hat man keine eigenen Ziele, findet man keinen Weg,
findet man keinen Weg, tritt man ewig auf der Stelle und wird nie das
Gefühl haben, irgendetwas zu erreichen oder irgendetwas Sinnvolles zu
tun.

Es ist unglaublich schwierig, das für sich zu verstehen und noch schwieriger, das zu akzeptieren.
Aber schafft man das, hilft einem das mit sich selbst sehr viel weiter.
Auch, wenn das bedeutet, dass man sich vorher eingestehen muss, dass man für all die Konsequenzen, die man erleiden musste, selbst
verantwortlich war.

Dieser Eintrag ist Teil 7 von 13 der Serie Gedankensystem

Wie im vorigen Teil angeschnitten, setzen wir uns nun mit dem Thema „Fehlern“ auseinander, bevor wir weitermachen. Was ist ein Fehler? Alles was nicht richtig ist. Und was ist nicht richtig? Alles was falsch ist. Das bringt uns so erst mal wenig weiter.
Also: Ein Fehler ist das, was wir zu dem Zeitpunkt, an dem wir das „Richtige“ erkannt haben, als Fehler bezeichnen. Dabei gibt es eigentlich keine Fehler. Nur Handlungen mit nicht gewollten Konsequenzen.

Richtig = gewollte bzw. annehmbare Folgen

Falsch = nicht gewollte bzw. vorher nicht bekannte ungewollte Folgen

Hat man das erkannt, kann man eventuell besser mit den „Fehlern“ umgehen, die man im Leben gemacht hat, denn in dem Moment, als wir es getan haben, war es in unseren Augen richtig, weil die Folgen nicht bekannt waren. Intuitiv zu entscheiden, was die gewünschten Folgen hat und was negative Konsequenzen hat, ist, zumindest anfangs recht schwierig. Wenn man die Zeit hat, sollte man sich bei wichtigen Entscheidungen länger Gedanken machen, abwägen, was passieren könnte.
Vorsichtig sollte man aber sein damit, sich einen „Plan“ zu machen, nach dem Motto: „Erst das, dann passiert das, dann mache ich das…“ usw., denn wenn dann etwas passiert, was nicht vorausgeplant war, kann einen das total aus der Bahn werfen.
Wendet man diese Methode oft an, wirklich abzuwägen, entwickelt man irgendwann ein intuitives Gefühl dafür. Unsere Prinzipien (siehe letztes Kapitel) können uns dabei helfen, Entscheidungen intuitiv zu treffen. Haben wir etwas als Prinzip festgemacht, ist es einfach, eine Entscheidung mit diesem Prinzip zu begründen. Stellt sich die Entscheidung hinterher als konsequenzenreich heraus, sollte man über seine Prinzipien nachdenken.
Wobei wir wieder beim Realismus wären. Entsprechen unsere Prinzipien nicht der Realität (Achtung: du siehst die Welt, wie du bist, nicht, wie sie ist), treffen wir Entscheidungen mit Folgen, die wir nicht erzielen möchten. Natürlich ist eine wichtige, wirklich wichtige Grundvoraussetzung, dass man überhaupt weiß, was man erreichen will. Wechselseitig muss man zuerst die Situation erkennen, dann erkennen, was man „wirklich“ will und dann den „richtigen“ Weg suchen, um das Ziel zu erreichen. Wobei eigentlich Schritt 1 (Situation erkennen) und Schritt 2 (erkennen, was man will) parallel und bzw. oder unabhängig voneinander passieren müssten. Was man will, sollte feststehen, bevor man in die Situation kommt, die eine Entscheidung erfordert. Weiß man gar nicht, dass diese Situation aufkommen kann oder kommt die Situation unerwartet, ist man oft konfus. Also: Ruhe bewahren. Das klingt einfach, ist aber unglaublich schwierig, aber auch unglaublich wichtig. Dann muss man Schritt 1 und 2 vereinen: anhand der Situation die Möglichkeiten erkennen und sich für eine entscheiden, dann den Weg suchen. Das klingt alles nun sehr theroretisch und auch kompliziert, besonders, weil Intuition, Realismus und Prinzipien alle gleichzeitig eine große Rolle spielen. Aber hat man dies erst verstanden und kombiniert dies mit Pro-Aktivem Denken (Teil 2), kann man „grobes Allgemeinschema“ entwickeln, nach dem man Probleme effektiver und vor allem mit besserem Ergebnis bearbeiten kann.

Dieser Eintrag ist Teil 6 von 13 der Serie Gedankensystem

Vorab noch mal zu Prinzipien (Link zu älterem Blogeintrag): Leuchttürme Das mag nun sehr schwierig zu verstehen sein, aber Prinzipien sind die
eigentlichen Fundamente für alles, was wir tun, wie wir Denken, wie wir
Handeln. Leider werden „Prinzipien“ falsch verstanden. Oft hört man „Es geht ums Prinzip!“, aber was ist eigentlich ein Prinzip?

Prinzipien sind (paradigmenbehaftete) feststehende Fakten. Es sind Gesetzmäßigkeiten, wenn man es so nennen will. Vertrauen als Grundlage einer erfolgreichen, dauerhaften, zwischenmenschlichen Beziehung ist ein Prinzip.
Dazu eine kleine Geschichte:

Peter ist mit Stefanie zusammen, sie sind ein glückliches Paar. Aber Peter hängt an seiner Exfreundin, Kimberly. Zwar nicht gefühlsmäßig, aber sie verstehen sich gut und sind befreundet. Kimberly und Peter hatten lange keinen Kontakt und nach einiger Zeit schreiben die beiden ein paar Worte miteinander. Stefanie ist natürlich aufmerksam und bekommt das sofort mit. Ein Streit bricht zwischen den beiden aus: „Wie lange geht das mit euch schon wieder?“, raunt Stefanie Peter an. „Vor ein paar Wochen habe ich sie in Facebook gesehen und vor Kurzem wieder geaddet“, antwortet Peter. „Na gut, dann adde ich jetzt auch ein paar meiner Exfreunde und schreibe mit denen, mal sehen, wie du das dann findest.“ – „Okay, dann lösche ich sie wieder…“ – „Du verstehst das nicht. Es geht ums Prinzip! Wie würdest du dich fühlen, wenn ich mit einem Ex schreibe, obwohl ich dir vorher gesagt habe, dass ich keinen Kontakt mehr mit ihm habe?“

An dieser Stelle möchte ich erklären, dass ein Prinzip aus der
Sichtweise von anderen Menschen ganz anders wahrgenommen werden können. Auch, wenn Stefanie es als Prinzip sieht, dass Peter nicht mit seiner
Exfreundin zu schreiben hat, wenn er vorher gesagt hat, dass er das
nicht tun würde, kann das aus Peters Sicht ganz anders aussehen. Der Umstand, dass kein Kontakt besteht, kann laut seiner Behauptung zu
dem Zeitpunkt einen momentanen Zustand dargestellt haben und sagt nichts über die Zukunft aus. Vielleicht bestand sogar zu dem Zeitpunkt bereits der Wunsch, Kontakt zu Kimberly zu haben. Aber welches Prinzip steckt nun wirklich dahinter? Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „Pseudoprinzip“. Das ist eine Verallgemeinerung von einem bestimmten Tatbestand. Dieses Prinzip kann sich halten, wenn man sich das nur fest genug einbildet. Stefanie mag dieses „Prinzip“ zwar als Vertrauensbruch sehen, da Peter mit Kimberly schreibt, obwohl er vorher doch sagte, dass er das nicht tue, dabei handelt es sich hier nicht um ein Vertrauensbruch, sondern einfach nur um misslungene Kommunikation. Natürlich muss man auch im Bezug auf Prinzipien realistisch bleiben. Prinzipien ohne Hand und Fuß aufzustellen, um sich an etwas klammern zu können, mag in manchen Situationen hilfreich sein, aber auf Dauer können diese Pseudoprinzipien die komplette Kommunkation zu den Mitmenschen weitgehend stören.

Aber wie verhindere ich so etwas bei mir selbst? Ich verweise auf die Intuition, die ich Ende von Gedankensystem Teil 4 als „ein Gefühl, auf das man sich verlassen kann“ bezeichnete. Ein Wegweiser, auf den man sich verlassen kann. Die Intuition kann man nur ausbauen, indem man Erfahrungen macht. Die meisten und wirklich einprägenden Erfahrungen macht man, indem man Fehler macht. (An dieser Stelle könnte man weitgehend darüber spekulieren, was „Fehler“ an sich sind und bedeuten und ab wann etwas als Fehler gilt, aber darüber eventuell im nächsten Kapitel mehr) Vergessen ist das Schlimmste, was man tun kann. Wenn man etwas getan hat, dann hat man das (normalerweise) nicht ohne Grund getan. Auch, wenn man das im Nachhinein ganz anders sehen mag, muss man sich immer auf die spezielle Situation zurückbeziehen. Das mag schmerzlich sein und man muss Acht geben, sich nicht auf Sachen wie „Was wäre passiert, wenn…“ oder „Hätte ich doch lieber…“
festzufahren. Viel wichtiger ist es, diese Sachverhalte, die einem, besonders in geballter Form, starke psychische Probleme bereiten können, wirklich
rational zu analysieren und darüber nachzudenken, was man daraus lernen kann und in Zukunft in einer ähnlichen Situation besser machen kann. Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Wer nachträglich mit sich selbst ist, nimmt sich selbst die Möglichkeit zur Verbesserung. Natürlich gibt es Umstände, die eine gewisse Zeit benötigen, um verarbeitet zu werden. Aber wer sich wegen kleinen Unstimmigkeiten ständig in die Haare bekommt und das immer wieder aufgreift, schiebt eine riesige Welle vor sich her, die einen irgendwann übertürmt und erschlägt. Man muss es als Vergangenheit akzeptieren, was vergangen ist und es als Erfahrung sehen, die es wert war, gemacht zu werden. Besser schwierige Situationen und schlechte in der Vergangenheit erlebt haben und damit umgehen lernen, als in der Zukunft davon übermannt zu werden. Man darf nie vergessen, dass die einzige Person, die einem wirklich helfen und einen überhaupt richtig verstehen kann, man selbst ist. Akzeptiert man sich selbst nicht, versteht man sich selbst nicht, kann sich selbst nicht lieben und kann man sich selbst nicht leiden, fällt genau das auch anderen Leuten schwer.

Dieser Eintrag ist Teil 5 von 13 der Serie Gedankensystem

Nachdem ich etwas über meine Beziehungen losgeworden bin, will ich etwas anderes über meine Gedanken erzählen. Es ist sehr schwierig, die Gedanken anderer Menschen nachzuvollziehen und die Welt durch ihre Augen zu sehen. Besonders bei mangelnden Informationen. Das habe ich mittlerweile so lange trainiert, dass Menschen für mich oft gläsern wirken. Man sollte denken, dass mir das im Umgang mit anderen Menschen hilft, aber oft ist das Gegenteil der Fall. Warum? Weil ich weiß, was jemand denkt und es lange für richtig hielt, zu versuchen, die Denkweise der anderen Menschen zu ändern. Aber das vermag weder ich, ein Psychotherapeut, noch Angela Merkel. Seine Denkweise kann man nur selbst ändern. Nehmen wir eine einfache Konfliktsituation, die verhältnismäßig oft vorkommt: Man fühlt sich vernachlässigt von jemandem, der einem viel bedeutet und ist dadurch zutiefst verletzt. Was wird man in der Regel in einen Konflikt mit der Person treten, indem man ihr, wahrscheinlich im genau falschen Moment, nämlich wenn die Situation gerade gespannt ist, Vorwürfe an den Kopf wirft: „Nie hast du für mich Zeit!“/“Du kümmerst dich gar nicht um mich!“. In diesem Moment fängt eine hitzige Diskussion an, bei der es wichtig ist, die Ruhe zu bewahren. Wichtige Fragen, die man sich für solche Momente im Kopf behalten sollte sind:
„Was will ich in dieser Diskussion/dem Streit erreichen?“ „Warum fühle ich so, wie ich es gerade tue?“ „Wie denkt mein Gegenüber darüber?“ Ich kann mich dafür oder dagegen entscheiden, verletzt oder aggressiv zu reagieren. Was davon die richtige Möglichkeit der Auseinandersetzung ist, hängt von der Häufigkeit solcher Situationen (im Bezug auf die gleiche Person) und dem Temperament des Gegenübers ab. Die Standarddevise sollte sein, das Thema möglichst auf einer Sachebene zu klären, was oft äußerst schwierig erscheint, da Gefühle im Spiel sind. Kehren wir an dieser Stelle zum Pro-Aktiven Denken zurück. Ich bin Herr über mich und meine Gefühle und habe die Fähigkeit, nach außen zu wirken. In dieser Situation ist es wahrscheinlich sinnvoll mich dagegen zu entscheiden, der anderen Person Vorwürfe zu machen oder ein Ultimum zu stellen. Was erreiche ich mit Vorwürfen? Ich greife mein Gegenüber an, eine entsprechende Verteidigungsreaktion ist also zu erwarten. Will ich keinen Gesprächspartner in Verteidigungsposition, sollte ich das vermeiden, denn dann ist es nahezu unmöglich, noch an sie heranzukommen. Aber was kann ich stattdessen tun? Wichtig ist es, sich selbst im Griff zu halten und jetzt die Sichtweise des Gegenübers einzunehmen. Ist dies nicht möglich, aufgrund mangelnder Informationen, kann ich Fragen stellen, um diese Informationen zu erhalten. Natürlich müssen diese gezielt, aber nicht verletzend oder eindringlich sein. Im Bezug aufs Beispiel, wäre die Frage, warum die Person meinem Gefühl nach zu wenig Zeit mit mir verbringt, angebracht, um die Sichtweise zu ermitteln. Sind diese Gründe, die mir geliefert werden, genug, um mich damit zufrieden zu geben, kann diese Situation damit beigelegt werden, was aber zu keiner Veränderung in der Zukunft führen würde. Will ich eine Veränderung bewirken, also, dass die Person sich mehr Zeit für mich nimmt, muss ich mir überlegen, ob das überhaupt möglich ist und im Interesse des Gegenübers liegt. Wenn nicht, funktioniert das schlicht und einfach nicht. Daran ist nichts zu rütteln. Ist beides nicht der Fall, kann ich versuchen, Kompromisse zu schließen oder die Person in die Richtung zu beeinflussen, dass sie von sich aus mehr Zeit mit mir verbringen will oder selbst das Ruder in die Hand nehmen, was unter Umständen zu einer unausgeglichenen zwischenmenschlichen Beziehung führen könnte. Das ist vermeidenswert, da die Natur immer nach Ausgeglichenheit sucht. Entweder bekommt man eine ausgeglichene Beziehung zu Stande oder sie wird früher oder später zerbrechen. Unausgeglichen ist eine Beziehung dann, wenn die Wünsche einer der beiden Personen im Rahmen ihrer Persönlichen Anforderungen nicht mehr ausreichend erfüllt werden. Zum Beispiel, wenn bei Gesprächen das Gegenüber nur über Themen spricht, die einen nicht interessieren oder man nur Sachen unternimmt, die einem nicht sehr zusagen. Das Scheitern ist in diesem Fall vorprogrammiert. Schubladendenken sollte man hier strikt verneinen, da jede Person, wirklich jede, ein Individuum ist und man von der einen auf gar keinen Fall auf eine andere schließen sollte, auch, wenn es parallelen gibt.
Es mag Situationen geben, da funktioniert das sehr gut, aber dennoch ist äußerste Vorsicht geboten. Lieber Leser, entweder denkst du nun: „Das klingt einleuchtend.“ oder „Was schreibt der Kerl da für einen Schrott?“. Ist das Erstere der Fall, wirst du durch diesen Beitrag eventuell über die hier beschriebenen Methoden nachdenken, vielleicht sogar etwas ausprobieren und dazulernen. Ist Zweiteres der Fall, hast du nicht verstanden, worum es hier geht und du bist keiner neuen Denkweise gegenüber offen, was nicht weiter schlimm ist, denn hier gehts weniger darum, jemanden zu unterrichten. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten bewegst du dich also, in deinem eigenen Empfinden und entscheidest für dich selbst, ob du diesen Beitrag auf dein Denken einwirken lassen willst, oder eben nicht. Manipulation ist nahezu unmöglich, wenn man sich seine eigene Meinung bildet und alles hinterfragt.  Die Allgemeinheit hat nicht immer Recht (Die Erde ist keine Scheibe, wie mittlerweile wohl (fast) alle wissen). Intelligente Menschen irren sich auch (z.B. Albert Einstein). Es gibt keine Patentlösung für etwas. Also entwickelt ein Gefühl, auf das ihr euch verlassen könnt.

Dieser Eintrag ist Teil 3 von 13 der Serie Gedankensystem

Ich muss mich im Folgenden von Freuds Theorien lösen, was damit zusammhängt, dass ich mein Wissen erweitert habe und meine Interessen vertieft habe. Ein Schritt von reaktivem Verhalten zu Pro-Aktivem Verhalten. Was genau das bedeutet, möchte ich hier nicht weiter erläutern, also kommen wir zum Wesentlichen:  Ich differenziere zwischen mehreren Paradigmen. Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern, wie wir sind. Deswegen muss man nicht bloß unterscheiden zwischen der menschlichen Sichtweise, sondern auch überlegen, wie die WIRKLICHE Sichtweise ist. Nun gut, über die wirkliche Sichtweise kann man nur Vermutungen anstellen, daher konzentrieren wir uns auf die Sichtweisen der Menschen. Hier unterscheide ich auf einem Gebiet zwischen (pro-)aktiven Menschen und reaktivien Menschen. Stell jemandem die Frage: „Ist Liebe für dich ein Verb oder ein Gefühl?“ Die meisten Menschen werden verunsichert sein, was du mit dieser Frage bezwecken willst, bewegst du sie zu einer Antwort, wirst du meistens hören, dass es ein Gefühl ist – etwas, das man nicht beeinflussen kann. Das ist eine Ohnmachtserklärung. Genau wie, wenn jemand sagt: „Ich MUSS jetzt zur Schule.“ (oder zur Arbeit oder sonst etwas), man schiebt die Verantwortung auf die Umstände. Dabei MUSS man nicht zur Schule, man WILL zur Schule, um den Konsequenzen aus dem Weg zu gehen, würde man nicht hingehen. Das Leben ist bequem, wenn man alles auf äußere Umstände schiebt.
(pro)aktives Denken funktioniert aber ganz anders. Es ist der Schlüssel zum Erfolg. Jeder kann im Rahmen der Umstände selbst entscheiden, ob er zur Arbeit geht, zur Schule, zu Hause bleibt oder Sonstiges. (auf das Beispiel bezogen) Man wägt ab zwischen dem Willen und den Konsequenzen, beziehungsweise ergibt die Angst vor den Konsequenzen die Gefügigkeit. Dennoch können wir uns für die Konsequenzen entscheiden. Um zu dem „Liebe-Experiment“ zurückzukommen… Ein (pro)aktiver Mensch sieht Liebe mehr als ein Verb als als ein Gefühl. Jemanden zu lieben bedeutet nicht, ein Gefühl zu empfinden, das unabhängig von einem Selbst ist. – Kein Gefühl ist unabhängig. Man kann selbst entscheiden, ob einen etwas verletzt, ob man etwas an sich heranlässt oder nicht. – Das zu verarbeiten und so zu akzeptieren ist schwer, wenn man lange so gelebt hat. Aber die Entscheidungen machen uns zu dem, was wir sind, nicht die Umstände. Deswegen ist NIEMAND verantwortlich für uns außer wir selbst.   Liebe ist ein Verb, deswegen ist es eine freie Entscheidung, jemanden zu lieben oder dies zu lassen.

„Mach, was du für richtig hälst.“
„Tu, was du willst.“

Das tu ich doch so oder so, also warum sagt ihr mir das?
Sagt mir lieber, was ihr mir mit der Aussage sagen wollt: „Ich würde das anders machen und ich will, dass du das so machst, wie ich es will.“

Warum wollt ihr mich dazu bewegen, eure unüberlegte Sichtweise zu teilen, ohne die Meine verstanden zu haben? – Denn ich habe die Eure längst durchschaut.

Dieser Eintrag ist Teil 1 von 13 der Serie Gedankensystem

Theoretisch gesehen war dies ein sehr erfolgreiches Wochenende.
Praktisch gesehen ein weiterer Schritt in die „falsche Richtung“, je nachdem, wie man es sieht.

Jedenfalls, wenn man „die falsche Richung“ als Richtung des Fortschritts sieht, der auch gleichzeitig dazu führt, dass man innerlich zerbricht.

Ich vergesse nicht gern.
Jeder Fehler macht mich etwas klüger, pflege ich, mir zu sagen, aber ich weiß ganz genau, dass das mir noch zum Verhängnis wird. Eben weil ich die Vergangenheit nicht ruhen lassen kann oder will.

Es ist Nacht.
Dichter Nebel bedeckt die Landschaft.
Mein Blick schweift umher und in ferner Umgebung sehe ich Lichter.
Überall verteilt stehen sie, die Leuchttürme mit diesem Feuer – um mir den Weg zu weisen.
Diese Lichter sind meine Prinzipien.
An ihnen ist nicht zu rütteln. Sie sind unberührbar.

Prinzipien – wird oft im Kontext falsch behandelt.
Prinzipien sind (eigentlich) unanfechtbare, feststehende Wahrheiten.
Zum Beispiel Vertrauen als fundament einer Beziehung ist ein Prinzip.
Keine langfristige Beziehung kann ohne ein gewisses Maß an Vertrauen existieren.

Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht.
Was, wenn meine Weise, Probleme und andere Menschen zu sehen, völlig falsch ist bzw. war?
Jeder legt sich in seinem Kopf einen Lageplan zurecht, der seine Paradigmen darstellt.
Aber jeder ist so, wie er die Welt sieht.
Das bedeutet, in genau der selben Situation kann alles aus der Sicht eines anderen ganz anders aussehen.
Umso genauer dieser „Lageplan“, umso besser kommt man zu seinem Ziel.

Man könnte das mit einer Landkarte vergleichen.
Hast du jemals versucht, dich mit einer Landkarte von Berlin in Hamburg zurechtzufinden?
Egal, wie sehr du dich bemühst oder wie optimistisch du denkst, du wirst nie an dein Ziel gelangen.

Aber was, wenn ich in meiner Vergangenheit auf einem falschen Plan den Weg gesucht habe?
Meine Art, Probleme zu sehen, ist grundlegend falsch. Daraus resultieren auch völlig falsche Arten der Problemlösung.

Mir ist aufgefallen, wie kurzsichtig und subjektiv ich handle.
Das Problem ist hierbei, wie Menschen erzogen und getrimmt werden.
Man neigt dazu, zu denken, dass die Welt so ist, wie man sie sieht.
Dabei sieht jeder die Welt für sich ganz anders.
Man kann in ein und dem selben Bild zig unterschiedliche Motive erkennen.
Darüber diskutieren, darüber streiten…
Man sollte aber zum Schluss kommen, dass es jeder anders sieht und versuchen, die Sichtweise der Anderen zu verstehen, um wirklich mit ihnen interagieren zu können.
Das verlangt aber, dass man sich gegenüber offen ist, in der Lage ist, sich klar auszudrücken und sagen zu können, was man will.

Auf kurze Dauer kannst du jemandem etwas vorspielen. Ohne Probleme.
In der Schule, auf der Arbeit… oft werden „Patentlösungen“ angewendet, die eine Abkürzung darstellen sollen.

Man sucht gezwungenermaßen nach einer Lösung des Problems… z.B.:“Meine untergeordneten Mitarbeitern hören nicht auf das, was ich ihnen sage.“
Das hat wenig mit Respekt oder damit zu tun, wie man sich ausdrückt.
Es geht nicht darum, die Leute zu bespaßen oder Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Vielleicht liegt in diesem Fall das Problem an der Stelle, dass man den Mitarbeitern einfach nicht genug bewusst macht, dass sie die Arbeit nicht für ihren Boss, sondern für sich selbst erledigen?

Aber es gibt keine Abkürzungen.
Ein Ergebnis ist immer das Resultat jedes einzelnen kleinen Schritts. Man kann keinen überspringen.
So wie man bei einem Instrument alles Schritt für Schritt lernen muss, bis man es beherrscht.
Versuchst du zu schwindeln, fliegt das sofort auf.
Genauso muss sich der Charakter und ebenfalls müssen sich zwischenmenschliche Beziehungen so entwickeln.
Mankos, die durch eventuelle Patentlösungen oder Abkürzungen hervorgerufen werden, werden hier aber nicht erkannt oder sind extrem undurchsichtig.

Versuchst du das über eine längere Beziehung aufrecht zu erhalten, entsteht Misstrauen und Unsicherheit, weil man in diesem Fall ein Prinzip, das Vertrauen als Fundament, missachtet.
Dieser Leuchtturm weist dir den Weg, aber du fährst mit deinem Schiff dennoch genau auf die Klippe zu?
Das klingt banal und total sinnlos, dennoch ist es in der Realität oft der Fall…

Solche Gedanken führen tiefergreifend dazu, dass man alte Ansichten auflöst.
Zwar dauert das „Umstellen“ etwas, daher auch verlangsamter Gedankenfluss mich Drang dazu, alles zig mal zu überdenken und zu korrigieren, aber das Ergebnis mag positiv sein. – Je nach Ansicht.

Verdrängung ist, als würdest du einen Riss in einer Hauswand einfach mit Farbe überstreichen.
Der Riss ist da, nur nicht sichtbar.
Doch wird die Belastung hoch genug, bricht das komplette Haus ein. Wegen dieser einen Wand.
Und das nur, weil man zu faul war, diesen Riss zu reparieren und ihn einfach verdrängt hat…