Bist du anders als Andere?
Ist dein Verhalten auffällig?
Hast du nicht immer Lust aufs Leben?
Ist deine Traurigkeit nicht nachvollziehbar?
Magst du die Einsamkeit?
Stören dich laute Geräusche?
Nerven dich die Selbstbewussten, die Ellbogenmenschen?
Siehst du dein Spiegelbild verzerrt oder wie durch einen Nebelschleier?
Denkst du oft Dinge, die Niemand versteht?
Flüchtest du oft in deine eigene Realität?
Macht dir das Leben Angst?
Spürst du dich oft selbst nicht mehr?
Verbrennen dir deine Tränen das Gesicht?

Keine Angst, du bist normaler als die Normalen.

Irgendwer hat mein Herz kaputt gemacht,
vor langer Zeit, ich spüre noch heute den Schmerz, als ob es brennt.
Irgendjemand hat mir meine Seele geklaut,
man sagt sie ist irgendwo zwischen Kopf und Bauch.
Da ist nichts mehr, ich habe lange nach ihr gesucht.
Irgendwann ist mir meine Neugier abhanden gekommen,
mich interessiert nichts mehr.
Irgendwo habe ich meine Gefühle versteckt,
ich kann sie nicht mehr finden, nur der Schmerz ist immer bei mir.
Irgendwie sind mir meine Gedanken ganz fremd,
verschachtelt, verworren, verirrt.
Irgendwas fehlt in mir,
hohl und leer, ausgekratzt,
wie ein leeres Nutellaglas.
Irgendwer hat mein Herz kaputt gemacht,
kann ich nochmal von vorn anfangen? Bitte!

Tätowiert, gepierct, gebrandet.
Gelackt, gelocht, getunnelt.
Kostümiert, silikoniert, blondiert.

Geritzt, geschlagen, gemobbt.
Ausgelacht, schlecht gemacht, gemieden.

Zu dick, zu dünn, zu doof, zu schlau…..

Sind wir nicht Alle ein bisschen Borderline?

Mit Wut und Hass,
mit ausgefahrenen Krallen schreite ich durch das Leben.
Immer habe ich damit mein Ziel erreicht.
Willkürlich zermalme ich alles, was mir in den Weg kommt..

Rache auf alles und jeden brennt lichterloh.
Wie einen Mantel trage ich die Flammen.
Das Feuer verschlingt alles,
erhellt die Dunkelheit.

Nur die Glut glimmt noch in der ewigen Nacht.
Die letzten Funken, an denen ich versuche mich zu wärmen, verglimmen.
Es wird kalt –
Schatten und Finsternis strecken Ihre Finger nach mir aus.

Alles was übrig ist, bin ich.
Allein. Einsam. Verbittert.

Wer bin ich?

Oh, Seelenschmerz, du bittersüsse Sinfonie
im düsterem Nichts, im gestern und im Jetzt
vertrieben, nein vertrieben
wurdest du nie.
Du solltest ehren deine Mutter,
deinen Vater auch,
so wär es richtig,
so wär es Brauch.

Oh, Seelenschmerz konnt dich nie fassen
ein Schnitt, ein Riss, ein Rinnsal Blut
ich wollt dich hassen,
nur das tat gut.

Nun fließen schwarze Tränen
aus hohlen Augen immerfort
muss mich des Denkens schämen
wünsch mich für immer
an einen toten Ort.

Gedanken haben viel Zeit
Zeit zu wachsen und einen zu überwältigen
Gefühle haben viel Macht
Macht über unser Handeln, über unser Leben
Ängste haben einen langen Atem
Nur ein kleiner Hauch schmeißt uns um
Trauer hüllt uns in schwarzes Nichts
Ein Nichts ohne Rückkehr
Dunkelheit lullt uns ein
weich und Watte-warm
Der Schmerz ist wohlig
wie eine Decke
Gedanken sind wie Worte
Worte die zu einer Geschichte werden
aber nur wenn man zuvor Sätze gelebt hat.

Man sagt, es sei eine Störung.
Eine Störung, die zerstört.
Eine Persönlichkeitsstörung.

Bin ich gestört?
Ich will zerstören,
will Pullis mit langen Ärmeln tragen,
eigentlich kann ich kein Blut sehen.

Aber mein Blut ist klar und dünn,
irgendwie schön,
mein Schmerz ist wie eine Melodie.
Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

Schade, das sie sonst niemand hört.

Man sagt, es sei eine Störung.

Störe ich euch?

Worte fliegen durch den Raum
Sätze lösen sich auf, wie Rauchschwaden.
Geschichten zeigen ihr hässliches Gesicht
und die Angst grinst mich an.
Allein, mit meiner Wut und mit meiner Trauer,
hüllt das Leben mich in eine schwarze Wolke.
Allein der Schmerz gehört mir,
lügt mich nicht an und sagt mir,
das bin ich , das ist real , das spüre ich.
Schon lange sehe ich mich nicht mehr im Spiegel,
weit weg, wo das Leben ist,
den Weg dorthin, hab ich mit Dir, verloren.
Allein der Schmerz ist mir geblieben.
Meine Gefühle habe ich über den Tisch geworfen,
am anderem Ende des Tisches war niemand.