Gedankensystem: Beschäftigung mit Grundlagen

Dieser Eintrag ist Teil 2 von 13 der Serie Gedankensystem

Ich werde hier in Folgendem mein Gedankensystem (hoffentlich) zumindest teilweise nachvollziehbar erklären.
Dieses basiert auf Logik, Strategie und sinngemäßen Wahrscheinlichkeitsrechnungen in Abhängigkeit gewisser Faktoren.
Um dieses System zu verstehen, sind einige Grundlagen in Psychologie erforderlich.
Da ich nicht davon ausgehe, dass jeder dieses Grundwissen hat, werde ich
gegebenfalls Einiges anfügen, was zum besseren Verständnis dient.

Nun gut, um „dieses System“ (wird bald noch folgen) zu verstehen,
sollten wir uns erstmal Gedanken darüber machen, woher Gedanken, Wünsche
und Zielsetzungen kommen.
Dies greift darauf zurück, wie wir geschaffen sind.

Dies erkläre ich mit Hilfe des Freudschen Strukturmodells:

Das „Es“ ist verantwortlich für unsere Triebe und Instinkte.
Das „Über-Ich“ ist Grund für unsere Moral und wird allein durch Erziehung hervorgerufen.
Dazu kommen Äußerliche Reize, Wer- und Normvorstellungen.
Daraus bildet sich unser „Ich“, was auf all diese Eindrücke eine Reaktion bildet, was sich dann in unserem Verhalten äußert.
Wobei dieses „Ich“ nur 20% des eigentlichen „wirklichen Ichs“ ausmacht,
denn das hier beschriebene „Ich“ ist nur unser akutes Bewusstsein ohne
Einbezug des Unterbewusstseins.
Das ist vergleichbar mit einem Eisberg. Die Spitze, die aus dem Wasser
ragt, ist das „Ich“, das, was unter Wasser schwimmt, das
Unterbewusstsein und alles gemeinsam das „wirkliche Ich“.

Wobei nach Freud (das 1.topische System) die Es-Triebe fast
ausschließlich aus dem Unterbewusstsein kommen, das „Über-Ich“ als
Einziges, wenn auch nicht viel im Bewusstsein angesiedelt ist und das
„Ich“ also irgendwo dort zwischen liegt.
Das Vorbewusstsein will ich an dieser Stelle nicht näher erläutern.

Dennoch finde ich es erstaunlich, wie viel Gewicht das „Über-Ich“,
gesteuert durch Moral, Erziehung und Wertvorstellungen im Vergleich zu
unseren Es-Trieben hat.
Ich persönlich halte es daher nicht für komplett richtig, dass das
„Über-Ich“ als Einziges, aber auch kleines Teil in das wirkliche
Bewusstsein eindringt.
Dieses veraltete Modell müsste korrigiert werden.
Denn die Wertvorstellungen und Moral hat so viel an Gewicht gewonnen,
dass die eigentlichen Es-Triebe Einiges an Wichtigkeit verloren haben –
was nicht heißt, dass sie sich vermindert haben, der Druck durch das
Über-Ich in unserer jetzigen Gesellschaft ist einfach nur rapide
angewachsen.

Es mag sinnvoll erscheinen, das Über-Ich im Sinne auf Wünsche und
„Wollen“ noch weiter zu differenzieren, was ich aber aus folgenden
Gründen ablehne:

Nun gut, der ‚eigener Wille‘ ist eigentlich auch ja nur eine Illusion durch eine Kombination aus Erziehung und Zwang.
[…]
Der
‚eigener Wille‘ entsteht im Über-Ich im eigentlichen Sinne nur durch
deine Wert- und Normvorstellungen, deine Moral und der Selbstantrieb,
der wieder durch Ersteres ensteht.
Das ‚eigentliche Wollen‘, kommt aus dem Es-Trieb.
So gesehen vermischt sich beides auch ein bisschen.“, so Simon St.
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