Das Spiel, das wir hier spielen, ist das Spiel, das sich das Leben nennt,
doch gewinnen kann nur jener, der die verdammten Regeln kennt.

Wer diese Regeln gemacht hat, ist doch offensichtlich,
dass wir dabei an jeden gedacht haben ist klar – Nur an dich nicht.

In unserer Gesellschaft werden nur die Stärksten überleben,
von Machtgier und Angst vor uns selbst sind wir getrieben.

Du stehst im Weg, du weißt zu viel, aber du bist nicht einzige –
Leute wie dich müssen wir unterdrücken, dafür riskieren wir sogar Weltkriege.

Wir passen uns an, weil wir Akzeptanz wollen und weil wir Angst haben vor Kritik,
dass wir unsere Individualität verlieren ist dabei doch nicht so wichtig!

Nur in einer Gruppe ist man stark, das weiß doch jedes Kind,
hast du das nicht verstanden, bist du einfach blind!

Es ist ganz einfach – Wer die Regeln macht gewinnt!

Wenn Du nicht wärst,
könnte ich frei sein von vielen Pflichten.
Wenn Du nicht wärst,
könnte ich sein – so wie ich sein möchte.
Wenn Du nicht wärst,
würde ich viel mehr reden,
weil jetzt ja Du fast alles sagst.
Wenn du nicht wärst,
wüsste ich nicht, warum ich lebe.

Weil Du mir alles gibst, was ich mir wünsche.

Kennt ihr das, wenn ihr es verkackt habt?
Also, ich meine, so richtig verkackt?

Äquivalenztheorie…
Alles, was man verkackt, kann man auch wieder ent-verkacken.

Na, gut, mathematisch wird das nicht beweisbar sein,
besonders, weil zum ent-verkacken der Aufwand viel größer ist…

Aber mal ehrlich.
Glaubt ihr, dass man alles, was man verkackt hat, irgend wie wieder ent-verkacken kann?
Ich glaube schon, dass das geht, wenn man sich genug bemüht.

Irgendwie.
Irgendwo.
Irgendwann…

Aber das Ent-verkacken ist eine Kunst für sich.
Es gibt viele Arten des Ent-verkackens.
Man kann z.B. der Person, bei der man es verkackt hat, derbe in den Arsch kriechen, was unter Umständen ganz schön kacke sein kann.
Oder man redet sich heraus – was auch ziemlich Scheiße werden kann.
Ähnlich ist es mit dem Lügen.

Zum Ent-verkacken sollte man ein solides Fundament aufbauen und auch an diesem Fundament arbeiten.
Das Ent-verkacken ist meist ein Prozess, der Jahre oder Jahrzente dauert.

Das einzige, was man nie machen darf ist: Aufgeben.

Also, entverkackt euer Leben!

An dieser Stelle gebe euch einen Blick hinter die Kulissen.
Einen Einblick, der nichts Atemberaubendes ist, aber dennoch recht interessant für den einen oder anderen sein könnte. An dieser Stelle möchte ich euch nämlich etwas über meinen stationären Aufhalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg berichten.

Dort war ich für etwa 4 Wochen, über den Jahreswechsel von 2010 auf 2011 in stationär untergebracht.
Eine berechtigte Frage an dieser Stelle, ist, warum ich dort war.
Ich befand mich in einer Phase meines Lebens, in der es sehr schwierig für mich war, meinen Weg zu erkennen. Ich wusste nicht wirklich was ich wollte, wohin mit meinem Leben… Außerdem gab es einige Leute in meinem Umfeld, die mehrere Psychiatrieaufenthalte hinter sich hatten und noch einige vor sich haben und mir ein Bild davon zu machen, was das genau bedeutet, war für mich schwierig.

Daher habe ich gehofft, dort würde ich auf Menschen treffen, die mir helfen können, mich selbst besser kennen zu lernen, meine Gedanken weiter zu entwickeln und mir Anstöße zu geben.
Kurz gesagt: ich habe mich selbst eingewiesen

Obwohl ich dort eine „schöne Zeit“ hatte, spreche ich hier von einem Misserfolg, da ein Großteil dieser Hoffnungen sehr schnell zunichte gemacht wurden. Dennoch konnte ich zumindest ein paar Erfahrungen mitnehmen.

(Uninteressant für die meisten, diesen Abschnitt besser überspringen)
Trotzdem bedanke ich mich an dieser Stelle bei folgenden Personen:
bei meiner Mutter, meinem Vater und meiner Schwester, die für mich da waren.
Bei allen Mitpatienten in dem Zeitraum, insbesondere Sandra, Rebecca, Vanessa, Martin, Jens, Tobias, Jasmin, Miriam und den anderen.
Bei Sandra und Stefanie, die mich besucht haben.
Bei Stefan für viele Telefonate, die mir Kraft gegeben haben.
Bei Sheena, die mir immer zur Seite stand und mir einen ewig langen Brief schrieb…
Und allen anderen, die ich eventuell vergessen habe.
(Ab hier weiterlesen)

Mit meiner Bezugsbetreuerin verstand ich mich persönlich nicht besonders gut, was aufgrund der wenigen Gespräche kein großes Problem war. In diesen Gesprächen redete sie meist auf mich ein und ich habe versucht sie zu ignorieren, bis die Zeit um war. Der Grund dafür war, dass ihr Verhalten im Hinblick auf Fairness und Würde gegenüber meinen Mitpatienten meiner Meinung nach nicht angebracht war. Heute ist mir klar: Ihr Verhalten machte mich aggressiv. Ich bin stark aggressionsgehemmt, was dazu führt, dass Aggressionen mich lähmen und ich sah mich weder in der Position, etwas zu bewirken, noch wollte ich Ärger mit einer so autoritären Person haben.

Der für die Station zuständige Therapeut wiederholte sich immer wieder in Sitzungen (wovon es in meiner kurzen Anwesenheit sehr wenige gab) und gab mir das Gefühl im Dunkeln zu tappen.
(dieses Gefühl bekomme ich komischerweise bei fast allen Menschen dieser Art – dass sie immer wieder etwas wiederholen, das für mich offensichtlich ist oder ohne sinnigen Inhalt, wahrscheinlich, weil sie sich gern reden hören… Dieses Gefühl bekam ich bei den Gesprächen mit meinem „Studiencoach“ auch, weswegen ich nach zwei 45minütigen Sprechstunden keine weitere mehr in Anspruch nahm)
Er machte mich darauf aufmerksam, dass ich mich ungern festlegen würde.
Ein längeres Schriftstück, das ich verfasste und ihm zukommen ließ, las
er nur oberflächlich, wodurch ich mich nicht respektiert fühlte. Meine anfangs eher skeptische Meinung verhärtete sich und ich wurde schon nach kurzer Zeit sehr defensiv, wodurch der Therapeut noch weniger mit mir anfangen konnte.

Um das Ganze etwas kürzer zu fassen…
Kurz bevor ich in die KJP (Kinder- und Jugendpsychiatrie) kam, hat mich meine Freundin, die ich zu dem Zeitpunkt hatte nach über einem Jahr verlassen.
In der KJP hatte ich Interesse an einer Mitpatientin (R.). – Wie das eben so ist, wenn man einige Zeit gemeinsam auf relativ kleinem Raum lebt. Darauf ließ sie sich, ebenso wenig wie ich ein. Die Gründe dafür sind an dieser Stelle nebensächlich. Eine Bindung hatte ich dann noch zu einer anderen Patientin, ein wenig kuscheln, ein paar Bussis, nichts Besonderes. – Allein schon wegen den in der Klinik geltenden Regeln (Körperkontakt zu anderen Personen ist verboten). Aber allgemein war das nichts von Bedeutung, aber hatte seinen Reiz zur Ablenkung. Nach meiner Entlassung habe ich sie noch ein mal dort besucht. Danach sahen wir uns nie wieder.

Weihnachten verbrachte ich zu Hause, was übrigens sehr schön war.
Silvester verbrachte ich mit erstgenannter Patientin (R.) gemeinsam in der Psychiatrie.

Ich habe dort mehr gezeichnet als sonst.
Größtenteils aus Langeweile
Ausblick aus meinem Zimmer…

Ausblick aus meinem Zimmerfenster (es lag Schnee)

Ich hatte ein Einzelzimmer.
Einzelzimmer sind besser. Man hat seine Ruhe, ich konnte machen was ich wollte, schlafen wann ich wollte, duschen, wann ich wollte, etc…
Allgemein habe ich mich von Anfang an sehr vorbildlich benommen, weswegen ich mir nach kurzer Zeit alles einiges erlauben konnte, ohne mich vor den Konsequenzen fürchten zu müssen.
So ließ ich des öfteren mal meine „Pflichten“ (wie Fegen oder Sonstiges) sausen, ohne dass es je jemanden interessierte oder riss kleine Witze über Mitpatienten in Anwesenheit der Betreuer, etc.

Die Schule für die Patienten war für mich wenig lehrreich, da alle Patienten einer Altersgruppe zu einer Klasse zusammengefasst wurden und sich der Bildungsstand der anderen Patienten zum allergrößten Teil unter dem meinen befand.
Eine Zeichnung aus dem Unterricht:

Frau auf der Brücke

Eine Woche nach Silvester wurde ich mit Absprache des behandelnden Arztes entlassen.
Die meisten von dort, bis auf R. sah ich danach nie wieder.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Manchmal werde ich von Familien, Freunden oder Bekannten gefragt, warum ich ewig dusche oder bade.

Die Erklärung hierzu ist ganz einfach: Weil ich mich nirgends so wohl fühle wie dort.
Stehe ich unter der Dusche, ist da nichts mehr außer das Plätschern des Wassers und meine Gedanken.
Wenn ich in der Badewanne mit dem Kopf unter Wasser bin, höre ich meinen Herzschlag so deutlich wie sonst nie, das Wasser umschließt mich komplett und ich fühle mich geborgen.
Ich kann mich entspannen und fallen lassen.
Meine einzige Rückzugsmöglichkeit, bei der ich mich „wirklich“ regenerieren kann.

Und das kann mir niemand nehmen. Außer vielleicht die Wasserrechnung…

Dieser Eintrag ist Teil 12 von 13 der Serie Gedankensystem
Mit eigenen, großen Bemühungen, Beobachtung und Hilfe von Leuten, die sich gemeinsam mit mir ausgiebig mit diesem Thema „Selbstmanipulation“ beschäftigt haben, konnte ich eine direkte Verbindung zu dadurch ausgelösten psychischen Problemen wie Depressionen und anderen Symptomen herstellen.
Klären wir zuerst, was Selbstmanipulation genau ist.
Hierzu empfehle ich Kapitel 9, da es sich mit Ignoranz und Gleichgültigkeit beschäftigt, was auch Folgen von Selbstmanipulation sind. Ich habe ebenfalls bereits viel über paradigmenbehaftetes Denken (Kapitel 4 und Kapitel 7) geschrieben, worauf ich hier teilweise verweisen werde.
Mit Selbstmanipulation ist hier das Schaffen einer eigenen Wahrheit, einer Welt, die von der „Realität“ abweicht gemeint. Dies geschieht häufig unbewusst, um sich selbst vor psychischem Schaden, insbesondere bei Traumata zu schützen. Verdrängung ist ebenfalls eine Form der Selbstmanipulation, ein Schutzmechanismus. 
Das Problem an der Selbstmanipulation ist, dass die neue Sichtweise, die man sich erschafft, durch beispielsweise Verdrängung von Tatsachen (z.B. im Bezug auf Liebe) oder bewusstes Ignorieren der Realität irgendwann nicht mehr von der echten Welt, also der Realität, unterschieden werden kann.
In dem Fall gehen die Informationen meist einfach „verloren“, beziehungsweise sie werden an einen Ort verlagert, wo sie nicht zugänglich sind – meist im Unterbewusstsein.
Das Unterbewusstsein macht weitaus mehr des Gesamtbewusstseins aus als das aktive Bewusstsein – also unser Denken. So „verschwinden“ also Tatsachen an einen Ort, an dem sie nicht mehr zugänglich sind, dennoch sind diese Tatsachen noch vorhanden. Nur nicht im eigenen Paradigma. Wir nehmen sie nicht mehr wahr. Was bedeutet, das Unterbewusstsein gibt aktiv Impulse an das Bewusstsein, die zur „Problemlösung“ beitragen sollen. (Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Aggressionen, Panikattacken, usw.) Im Bewusstsein sind diese Probleme aber längst nicht mehr vorhanden und können daher nicht abgerufen werden. Bedeutet, man sucht die Ursache der Symptome, aber diese Ursache entziehen wir uns aktiv oder zumindest indirekt selbst.
So entstehen Gefühle und Reaktionen ohne in irgendeiner Weise sichtbaren Ursachen.
Die mir bekannten Symptome reichen von Depressionen über Verwirrtheit nach Teilnahmslosigkeit, Persönlichkeitsstörungen im Allgemeinen, bis hin zu multipler Persönlichkeitsstörung durch Spaltung der Paradigmen in Ebenen, extremen Entscheidungsschwierigkeiten, Selbsthass, dem Verlust der Fähigkeit, in irgendeiner Weise Situationen zu analysieren und Probleme zu beseitigen.
Psychologen setzen oft mit Medikamenten an diesen Symptomen an und versuchen dann, eine Ursache für diese Symptome zu finden. Oft scheitern sie genau hier, denn der Patient ist nicht in der Lage, diese irgendwie selbst zu erkennen und der Therapeut ist nicht in der Lage, ohne diese Informationen dem Patient Anregungen zu geben, sich selbst zu helfen. Hier setzt die Tiefenpsychologie an, die mit viel Aufwand darauf setzt, die verdrängten Tatsachen aus dem Unterbewusstsein (wieder) ins Bewusstsein zu holen.
Die Lösung dieses wirklich prägnanten Problems ist schwierig also schwierig: Man muss selbst, am besten in begleitender Therapie herausfinden, in welchen Punkten und inwiefern man sich selbst manipuliert. Hat man das herausgefunden, muss man genau dort ansetzen und sich die Wahrheit eingestehen, was wirklich das Schwierigste an dem Ganzen ist. Nur auf diese Weise kann man sich aus seinem eigenen, selbstgeschaffenen Gefängnis befreien.
Denn wenn man nichts dagegen unternimmt, neigt man dazu, sich immer mehr in diese eigene Welt zu verlieren.