Neulich war ich beim Arzt und habe auch mal alle Vorsorgeuntersuchungen über mich ergehen lassen.Was es da nicht alles so gibt! 
Lungenfunktionstest ,für einen Raucher eine super Sache…Großes Blutbild,mir persönlich hätte das kleine auch gereicht, EKG und noch einige andere Sachen ,an denen der Arzt so richtig gut verdient.
Aber das Beste von allem kam dann zum Schluss. Die Darmspiegelung!
Naja, hab ich so gedacht, wenn sogar Prominente ihre Freundin als Date Ersatz dazu einladen, dann kann das ja nicht so schlimm sein. Hat überings mein Hausarzt auch gesagt, gar nicht schlimm, alles ganz easy.
Also hin zum Termin um 11 Uhr am frühen Vormittag.
Gefühlte zwei Stunden sitze ich im Wartezimmer, bis mein Name aufgerufen wird. Zuerst gibt mir eine seltsam aussehende Sprechstundenhilfe, einen Becher mit einer dicken weißen Flüssigkeit.
Mit einer angsteinflößenden tiefen Stimme befiehlt sie: Austrinken!
Ohne mir was dabei zu denken, trinke ich das Zeug und schon fünf Minuten später gleitet mein Blick durch den Raum. Mein einzigster Gedanke ist jetzt, wo ist das verdammte Klo?
Schnell haste ich an der Frau im weißen Kittel vorbei und stehe vor einer verschlossenen Toilettentür. Nach einem kurzem Klopfen dröhnt mir ein „Gleich!!!“, entgegen und ich versuche ganz locker auszusehen.

Nach ca. zehn Minuten frage ich nach einer anderen Toilette und die Sprechstundenhilfe sieht mich gennervt an und sagt nur, zwei Stock höher. Unfähig mich noch einen Schritt zu bewegen, stehe ich da und glotze sie an. „Sonst noch was?“, fragt sie. Mir fällt echt nichts mehr ein, und ich schleiche, stocksteif, auf mein Innerstes konzentriert, wieder zu der verschlossenen Klotür.

Irgendwann, so eine gefühlte Stunde später, geht die Tür auf und ein kreidebleicher Mann steht vor mir und sieht mich mitfühlend an. Ich reiße ihm die Türklinke aus der Hand und schon sitze ich mit einem lautem Knall auf der Kloschüssel. Noch nie im Leben hatte ich so ein Glücksgefühl. Eine Zeit lang sitze ich so auf dem Klo, da höre ich eine Lautsprecherstimme meinen Namen aufrufen.
Ach ja, ich habe ja einen Termin, fällt mir gerade noch ein und hastig suche ich nach dem Klopapier. Nichts, Nadda, Nothing, alles weg.
Langsam werde ich panisch und suche in meinen Hosentaschen nach einem Taschentuch. Nichts, immer habe ich welche in der Hosentasche, die dann die Waschmaschine vollfusseln, nur heute nicht. Wieder höre ich meinen Namen und ich überlege hektisch was ich tun soll. Meine Socken, ja, das könnte gehen. Die brauche ich ja jetzt eh nicht, ist ja nicht kalt.Gesagt, oder besser gedacht, getan.

Ich stürze aus der Klotür in das Wartezimmer und die Frau im weißem Kittel sagt: wir haben gerade jemanden vorgezogen, weil wir dachten, sie wären schon gegangen. Aber sie kommen dann als nächster dran. Okay,sage ich und gehe zurück auf meinen Stuhl. Neben mir steht eine Pumpkanne Kaffee und ein Teller mit  Keksen.
Ohne mir etwas dabei zu denken ,esse ich einen Keks nach dem anderen, ich habe ja heute noch nichts essen dürfen. Gerade, als ich den letzten Keks zum Mund führe, stürzt die Frau im weißem Kittel auf mich zu und fragt mit angsteinflößender Stimme: sie haben doch nicht etwa die Kekse gegessen und Kaffee getrunken? „Doch?“, sage ich verunsichert und schon rennt sie los, um kurz darauf mit einem Plastikbecher wieder zu erscheinen.
Zum zweiten mal befiehlt sie: Austrinken!!
Alles fängt wieder von vorne an und Socken hab‘ ich auch nicht mehr.
So unauffällig wie möglich schaue ich mir die anderen Leute an und überlege, ob mir wohl jemand ein paar Socken ausleiht.
Vorsorgeuntersuchungen sind nicht schlimm, nur das was davor passiert, kann manchmal zum Alptraum werden. Aber nur wenn man nicht auf alles vorbereitet ist.

Manchmal werde ich von Familien, Freunden oder Bekannten gefragt, warum ich ewig dusche oder bade.

Die Erklärung hierzu ist ganz einfach: Weil ich mich nirgends so wohl fühle wie dort.
Stehe ich unter der Dusche, ist da nichts mehr außer das Plätschern des Wassers und meine Gedanken.
Wenn ich in der Badewanne mit dem Kopf unter Wasser bin, höre ich meinen Herzschlag so deutlich wie sonst nie, das Wasser umschließt mich komplett und ich fühle mich geborgen.
Ich kann mich entspannen und fallen lassen.
Meine einzige Rückzugsmöglichkeit, bei der ich mich „wirklich“ regenerieren kann.

Und das kann mir niemand nehmen. Außer vielleicht die Wasserrechnung…

Dieser Eintrag ist Teil 12 von 13 der Serie Gedankensystem
Mit eigenen, großen Bemühungen, Beobachtung und Hilfe von Leuten, die sich gemeinsam mit mir ausgiebig mit diesem Thema „Selbstmanipulation“ beschäftigt haben, konnte ich eine direkte Verbindung zu dadurch ausgelösten psychischen Problemen wie Depressionen und anderen Symptomen herstellen.
Klären wir zuerst, was Selbstmanipulation genau ist.
Hierzu empfehle ich Kapitel 9, da es sich mit Ignoranz und Gleichgültigkeit beschäftigt, was auch Folgen von Selbstmanipulation sind. Ich habe ebenfalls bereits viel über paradigmenbehaftetes Denken (Kapitel 4 und Kapitel 7) geschrieben, worauf ich hier teilweise verweisen werde.
Mit Selbstmanipulation ist hier das Schaffen einer eigenen Wahrheit, einer Welt, die von der „Realität“ abweicht gemeint. Dies geschieht häufig unbewusst, um sich selbst vor psychischem Schaden, insbesondere bei Traumata zu schützen. Verdrängung ist ebenfalls eine Form der Selbstmanipulation, ein Schutzmechanismus. 
Das Problem an der Selbstmanipulation ist, dass die neue Sichtweise, die man sich erschafft, durch beispielsweise Verdrängung von Tatsachen (z.B. im Bezug auf Liebe) oder bewusstes Ignorieren der Realität irgendwann nicht mehr von der echten Welt, also der Realität, unterschieden werden kann.
In dem Fall gehen die Informationen meist einfach „verloren“, beziehungsweise sie werden an einen Ort verlagert, wo sie nicht zugänglich sind – meist im Unterbewusstsein.
Das Unterbewusstsein macht weitaus mehr des Gesamtbewusstseins aus als das aktive Bewusstsein – also unser Denken. So „verschwinden“ also Tatsachen an einen Ort, an dem sie nicht mehr zugänglich sind, dennoch sind diese Tatsachen noch vorhanden. Nur nicht im eigenen Paradigma. Wir nehmen sie nicht mehr wahr. Was bedeutet, das Unterbewusstsein gibt aktiv Impulse an das Bewusstsein, die zur „Problemlösung“ beitragen sollen. (Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Aggressionen, Panikattacken, usw.) Im Bewusstsein sind diese Probleme aber längst nicht mehr vorhanden und können daher nicht abgerufen werden. Bedeutet, man sucht die Ursache der Symptome, aber diese Ursache entziehen wir uns aktiv oder zumindest indirekt selbst.
So entstehen Gefühle und Reaktionen ohne in irgendeiner Weise sichtbaren Ursachen.
Die mir bekannten Symptome reichen von Depressionen über Verwirrtheit nach Teilnahmslosigkeit, Persönlichkeitsstörungen im Allgemeinen, bis hin zu multipler Persönlichkeitsstörung durch Spaltung der Paradigmen in Ebenen, extremen Entscheidungsschwierigkeiten, Selbsthass, dem Verlust der Fähigkeit, in irgendeiner Weise Situationen zu analysieren und Probleme zu beseitigen.
Psychologen setzen oft mit Medikamenten an diesen Symptomen an und versuchen dann, eine Ursache für diese Symptome zu finden. Oft scheitern sie genau hier, denn der Patient ist nicht in der Lage, diese irgendwie selbst zu erkennen und der Therapeut ist nicht in der Lage, ohne diese Informationen dem Patient Anregungen zu geben, sich selbst zu helfen. Hier setzt die Tiefenpsychologie an, die mit viel Aufwand darauf setzt, die verdrängten Tatsachen aus dem Unterbewusstsein (wieder) ins Bewusstsein zu holen.
Die Lösung dieses wirklich prägnanten Problems ist schwierig also schwierig: Man muss selbst, am besten in begleitender Therapie herausfinden, in welchen Punkten und inwiefern man sich selbst manipuliert. Hat man das herausgefunden, muss man genau dort ansetzen und sich die Wahrheit eingestehen, was wirklich das Schwierigste an dem Ganzen ist. Nur auf diese Weise kann man sich aus seinem eigenen, selbstgeschaffenen Gefängnis befreien.
Denn wenn man nichts dagegen unternimmt, neigt man dazu, sich immer mehr in diese eigene Welt zu verlieren.

Dieser Eintrag ist Teil 11 von 13 der Serie Gedankensystem

Das hier ist eine indirekte Fortsetzung zu:

Probleme im Reallife in nur 2 Tagen beheben.

Alles schön und gut.
Aber wie schaffe ich das WIRKLICH?

Probleme löst man durch Entscheidungen.

Aber das Allerwichtigste ist Konsequenz.
Eine Entscheidung zu treffen ist einfach, eine dauerhafte Änderung kann ich aber nur durch Konsequenz bewirken.

Es gibt kein moralisches Richtig oder Falsch, nur Entscheidungen und Folgen.
Ein „Richtig“ und „Falsch“ im Rahmen von Moral würde zu Entscheidungen im Normbereich unserer Gesellschaft führen.

Unsere Gesellschaft ist geprägt von Manipulation und Ignoranz.
Bedeutet,
wir wollen uns nicht für das „Richtige“ entscheiden, sondern eine
optimale Entscheidung treffen, also die Entscheidung mit den
gewünschten Folgen.

Tritt ein Problem auf, ist die Ursache meist unterschwellig, aber der Auslöser sehr präsent.
Bedeutet, zuerst muss man versuchen, über den Auslöser hinwegzusehen und die Ursache herauszufinden.

Praktisches Beispiel:
Jeder kennt solche Personen:
Erst
schweigend alles hinnehmen, aber geht es auf eine Streitsituation
hinaus, wird alles, was sich Ewigkeiten angestaut hat, verwendet, um das
Gegenüber zu überrennen.
Besonders oft kommt so was bei Beziehungen vor.

Der Streit ist der Auslöser des Problems. – das kann jede Kleinigkeit sein, ein Fettnäpfchen oder Ähnliches.
Der Auslöser steht bei einem Streit meist im Vordergrund, jedoch nicht das Problem selbst.

Aber was ist das Problem?
Dafür muss man tiefer graben.

Sich selbst kritisch hinterfragen ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Mindestens
genauso wichtig ist, sich darüber bewusst zu sein, was man erreichen
will und noch viel wichtiger: Was bewirke ich mit meiner Entscheidung?

Wenn
man sich vorher keine Gedanken darüber gemacht hat, was für Folgen eine
Entscheidung hat, ist nahezu jede Entscheidung eine Fehlentscheidung.
Das „Ziel“ muss nicht dafür definiert sein.
Wenn
man alle Optionen, die in Betracht stehen, durchdacht hat und sich über
die Folgen bewusst ist, kann man sich für die Option entscheiden, die
einem am meisten zusagt.

Wichtig bei der Wahl der Option sollte sein:
Entscheide ich akut oder langfristig?

Es
gibt Situationen, die akut sind, beispielsweise: man hat einen
wichtigen Termin, sieht aber während der Autofahrt am Rand jemanden mit
einer Panne.
Optionen: Weiterfahren oder Anhalten.
Bei
akuten Entscheidungen muss man extrem schnell handeln, weswegen diese
Entscheidungen meist zu weniger optimalen Entscheidungen führen.
Diese
Entscheidungen beziehen sich nur auf kurze Zeiträume, können aber
dennoch sehr wichtig sein. Daher ist es umso schwieriger, hier die
optimale Entscheidung zu treffen.
Man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Bedeutet, ich muss mich fragen: „Was passiert schlimmstenfalls und kann ich damit leben?“

Langfristige Entscheidungen haben andere Eigenschaften.
Dies sind meist die „wichtigen“ Entscheidungen unseres Lebens.
„Kaufe ich mir das Haus?“
„Gehe ich diese Beziehung ein?“
„Unterschreibe ich diesen Vertrag?“

Dies sind Entscheidungen, die offensichtlich sehr
langfristige Folgen nach sich ziehen und bei denen man in der Regel nicht
spontan entscheiden muss.

Um die optimale Entscheidung zu treffen sollte man sich Zeit lassen.
Ich
muss mich bei solchen Entscheidungen fragen: „Hat diese Option eine
Zukunft?“ und „Was wird sich an meinem Leben verändern und will ich
das?“

Wenn ich dann eine Entscheidung getroffen habe und mir sicher bin, dass
es die optimale Entscheidung ist, ist es außerordentlich wichtig, dies
konsequent durchzuziehen.

Entscheide ich mich, meine Frau nicht mehr zu betrügen, mache es aber 2
Wochen später trotzdem wieder, ist das eher weniger optimal und
verschlechtert zunehmend das eigene Karma.
Mit Karma ist gemeint, dass man allgemein weniger Wert auf sein eigenes Wort legt und auch in Zukunft eher dazu neigen wird, sich selbst aufgestellte Regeln zu brechen.

Man sollte jedoch davon absehen, weiter an der Entscheidung
festzuhalten, wenn man merkt, dass sich diese als nicht optimal
herausgestellt hat.
Das bedeutet, man muss sich ständig fragen: Was hat meine Entscheidung für Konsequenzen und will ich das?

Achtung: Wenn du vorher zu einer sehr inkonsequenten Lebensweise
tendiert hast, wirst du sehr große Probleme mit dieser Methode bekommen,
was sich z.B. durch häufiges Ändern der Entscheidungen und extremer
Ausführung äußert. In dem Fall rate ich von allem Obenstehenden ab!

Dieser Eintrag ist Teil 9 von 13 der Serie Gedankensystem

Ignoranz und Gleichgültigkeit haben wenig miteinander zu tun, aber haben einen ähnlichen Effekt und ähnliche Merkmale.
Viele behaupten immer, Liebe wäre das Gegenteil von Hass, das ist es aber nicht.
Das Gegenteil von jedem Gefühl ist die Gleichgültigkeit.
Da Liebe und Hass sehr starke Gefühle sind, ist das Gegenteil auch eine entsprechende Gleichgültigkeit.
Gleichgültigkeit bedeutet, dass man etwas kennt, sich dessen bewusst
ist, es einen aber schlicht nicht berührt oder interessiert.
Also, rein gar nicht.
Beispiel: Der Exfreund hat eine Neue, aber es ist mir egal.
Ignoranz ist das wissentliche Unterdrücken von Wissen, Gefühlen, etc.
Wenn man eine Gleichgültigkeit erzwingen will, führt dies oft zu Ignoranz.
Beispiel: Der Exfreund hat eine Neue, aber es ist mir nur egal, weil ich
will, dass es mir egal ist, obwohl es mich eigentlich interessiert.
Warum entsteht willentliches unterdrücken von Wissen oder Gefühlen?
Ganz einfach: Weil die Wahrheit zu schmerzhaft und zu aufwändig ist.

Beispielgeschichte:

Peter und Stefanie unterhalten sich.
Stefanie beschwert sich ausgiebig über ihren Französisch-Lehrer, Herr Beispiel.
Peter: „Du hast es dir doch ausgesucht, oder nicht?“
Stefanie: „Ach was… Ich habe mir ausgesucht, mein Abitur zu machen, aber nicht Herr Beispiel!“
Peter: „Wenn es dich so sehr stört, warum hast du nicht den Kurs gewechselt. Oder gleich die Schule?
Im Grunde genommen hast du es selbst zu verantworten.“
Stefanie: „Das alles nur um dem aus dem Weg zu gehen? Dann lieber das kleinere Übel in Kauf nehmen!“
Peter: „Siehst du? Also willst du bei ihm Französischunterricht haben.“
Stefanie: „Schwarz-Weiß-Denken hat noch niemandem geholfen.“
Peter: „Ich halte es nicht für Schwarz-Weiß-Denken.“
Stefanie: „Was ist es dann?“ 
Peter: „Verhaltensbeurteilung. – Du
triffst in deinem Einflussbereich – du könntest ebenso den Kurs oder die
Schule wechseln – die Entscheidung, bei Herr Beispiel
Französischunterricht zu nehmen, um deine Interessen zu verwirklichen –
dein Abitur -, dabei ist es dir zu schwierig, dir eine Alternative zu
suchen und deswegen willst du bei Herr Beispiel Französisch lernen. Du könntest es ändern, willst du aber nicht. “
Stefanie: „Es ist mir nicht zu schwierig eine Alternative zu suchen, die
Alternative erscheint mir als schlechtere Wahl. Ob ich Unterricht bei
ihm will oder nicht, beeinflusst das doch nicht.“
Peter: „Aber du willst die – in deinen Augen -‚gute Wahl‘. Also willst du den Unterricht bei Herr Beispiel.“

Es ist wohl nicht zu übersehen, dass Stefanie wissentlich die Aussagen von Peter darüber, sie könne doch entscheiden, ignoriert.
Denn es ist einfacher, seine Probleme von der gegebenen Umgebung abhängig zu machen, als sich selbst darüber Gedanken zu machen.
Ich wurde gefragt, ob man sich Gleichgültigkeit beibringen kann – natürlich kann man das.
Das ist sogar recht einfach. Aber sollte man sich nicht Fragen, ob das wirklich Sinn und Zweck der Sache ist?
Wer interessiert sich noch für mich, wer hört mir noch zu, wenn mir für andere Menschen wichtige Dinge egal sind?
Natürlich gibt es Dinge, die uns gleichgültig sind, auch wenn wir das nicht zeigen.
Aber Ignoranz zeugt von Starrheit und Beschränktheit.
Sich selbst zu beschränken halte ich für einen großen Fehler.
Eine eigene, wirklich eigene Meinung ist eins der Wichtigsten Dinge in unserer heutigen Gesellschaft.
Nimmt man sich selbst die Freiheit zu denken, verfährt man sich in den
eigenen, alten Denkschemen oder andere übernehmen das Denken für einen.

Zurück zur eigentlichen Frage – wie bringe ich mir das bei, ignorant und gleichgültig zu sein?
Ganz einfach: Man redet sich einfach so lange ein, dass etwas so ist, wie man es haben möchte, bis man selbst daran glaubt.
Das funktioniert sehr gut und nicht nur im Bezug auf dieses Thema.
So erschafft man sich seine eigene „heile Welt“.
Irgendwann verwischen sich die Begriffe der Ignoranz und Gleichgültigkeit ineinander.
Wenn man bloß so ignorant ist, dass man seine eigene Ignoranz weder
sieht, noch etwas davon wissen will, wird man „pseudogleichgültig“. –
Man denkt selbst, es wäre einem egal und tief in einem brodelt es, ohne,
dass man es überhaupt merkt.
Dies ist auf Dauer eine sehr starke Belastung für unseren Körper und unsere Psyche.
Mit diesem Wissen mag nun jeder tun und lassen, was er möchte.
Aber denkt bitte vorher darüber nach, was ihr erreichen wollt.

Dieser Eintrag ist Teil 10 von 13 der Serie Gedankensystem

Als erstes die Frage: Wie entstehen Depressionen?
Dafür muss man aber überhaupt erst einmal begriffen haben, was Depressionen sind:
(Wikipedia) „Depressiv […] bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit.“
Man ist depressiv, wenn man sich niedergeschlagen fühlt, keine Kraft hat, sich leer fühlt, keine Lust mehr hat auf alles.
Wenn man nichts mehr sehen will, wenn man sich einfach die Decke über den Kopf ziehen will und nie wieder herauskommen möchte.
Wenn man dieses unendliche Gefühl der Leere empfindet.
Man ist ständig müde und fühlt sich zu Nichts im Stande.
Körperlich sind starke Gewichtsänderungen bzw. Gewichtsschwankungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit keine Seltenheit.

Um nun zu verstehen, wie es zu Depressionen kommt, müssen wir den menschlichen Körper verstehen.
Im Idealfall hat man zwei ausgeglichene Phasen: die Sympathikotonie (die aktive Phase) und die Vagotonie (die Erholungsphase).
In der Regel hält der Körper sich selbst im Gleichgewicht, dadurch entstehen die normalen Bedürfnisse nach Nahrung, Schlaf, usw.
Angenommen, ein normales, junges Mädchen vielleicht 16 Jahre alt, hat Probleme in der Schule.
Sie war krank und hat wichtigen Unterrichtsstoff verpasst. Ebenfalls hat sie es nicht geschafft, den Stoff nachzuarbeiten. (Meistens liegt das daran, dass man einfach keine Lust dazu hat, weil man die Wichtigkeit nicht sieht)
Sie schreibt schlechtere Noten, woraufhin alle auf sie einreden, wie wichtig die Schule und die Noten für ihr Leben und ihre Zukunft ist.
In dem Moment gerät der menschliche Körper in eine Art „Notzustand“.
Man fühlt sich in seiner Existenz bedroht, da man auf biologischer Ebene Furcht davor hat, keine überlebenswichtigen Substanzen zu sich nehmen zu können, kein zu Hause zu haben.
Umgehend wird die sympathikotone Phase aktiviert, denn das Problem muss so schnell wie möglich gelöst werden.
Die körperlichen Leistungen steigen rasant, was aber den Körper auszehrt.
Löst sich das Problem nicht, indem man aktiv daran arbeitet oder eben anders, ist der Körper irgendwann am Ende all seiner Kräfte. Streng genommen könnte man hier auch von einem Burn-Out sprechen, auch, wenn gar keine sichtbaren Leistungen erbracht wurden.
Dies ist eine gefährliche Situation, denn man wird von außen immer weiter dazu angetrieben, diesen sympathikotonen Zustand beizubehalten, was auf kurz oder lang zu starken körperlichen und psychischen Problemen führen kann. In schlimmen Fällen sogar zum Tod.
Das „Problem“ löst sich jedoch, sobald der Druck verschwindet, weil die Außenstehenden sich mit der Situation abfinden, man einen anderen Ausweg findet (z.B. wenn genug Zeit vergangen ist, damit man volljährig ist und sich von diesen Personen distanzieren kann), wobei dieser Weg selten zum Tragen kommt, da man meist schon lange nicht mehr genug Kraft hat, sich selbst zu helfen, oder wenn das Problem sich dadurch löst, dass es einem selbst egal wird.

Besonders schlimm ist dies, wenn sich sehr viele Probleme gehäuft haben und die sympathikotone Phase schon sehr lange angehalten hat.
Denn sobald die Probleme „verschwinden“, verdrängt werden oder sonst wie beseitigt sind, kommt man in die vagotone Phase. Die Erholungsphase mit den beschriebenen Symptomen der Depression.
Man muss erkennen, dass diese Phase erst eintritt, nachdem die Probleme gelöst sind.
Der Übergang von der aktiven Phase in die Erholungsphase kann fließend sein oder schlagartig kommen.
Aber umso länger die aktive Phase ist, umso länger ist die Erholungsphase.
Und hier kommen wir zum Problem:
Außenstehende und wahrscheinlich sogar man selbst werten diese „Erholungsphase“ als negativ, da in dieser Phase die Leistungen einen Tiefpunkt erreichen.
Das führt dazu, dass man versucht, aus der erforderlichen Erholungsphase in die Sympathikotonie zu kommen.
Das schafft man in der Regel auch. Aber da der Körper sich nicht regenerieren konnte, schreitet die Auszehrung aller Kräfte an dieser Stelle fort.
Man erkennt keinen Leistungszuwachs, aber der Zustand verschlechtert sich zunehmend.
An dieser Stelle verfällt man dann in der Regel in eine Schleife, in der der Körper versucht, sich selbst zu regulieren aber die selbst erschaffenen Umstände das einfach nicht zulassen.
Somit wird sich der Zustand nie verbessern.
Noch verschlimmern tut er sich durch Medikamente.
Die meisten Antidepressiva wirken stark sympathikoton, was bedeutet, sie reißen einen schlagartig aus der Erholungsphase, was natürlich kaum positive Auswirkungen haben kann – jedenfalls nicht lange. Daher müssen die Mengen der eingenommenen Medikamente auch meist kontinuierlich erhöht werden. Man wird krank. Wird die Menge nicht erhöht, ist nach einiger Zeit kaum noch eine Wirkung wahrnembar. Nebenwirkungen von allerlei Medikamenten wie Verzerrung der Wahrnehmung lassen wir hier mal außen vor.
Am schlimmsten ist es, wenn diese Medikamente zwangszugeführt werden, da dies wieder ein neues, wirklich großes Problem darstellt, da man das Gefühl hat, nicht über seinen eigenen Körper bestimmen zu können und das führt zu einer noch größeren Verstärkung der künstlichen Sympathikotonie.
Setzt man dann die Medikamente selbst von einem Tag auf den anderen ab, kommt eine abrupte, große Wende in die Vagotonie.
Dies deutet man als erneute Verschlechterung des Zustands.
Und das ganze Spiel geht von vorne los.

Man muss außerdem bedenken: Steht man unter Medikamenteinfluss ist keine wirkliche Pro-aktive Entscheidung mehr möglich, da diese das Denken und die Wahrnehmung beeinflussen.

Zerschmetternd ist natürlich auch die Erkenntnis nach ewiger Depression, dass man selbst die einzige Person ist, die etwas dafür kann.
In der Regel ist man aber in dem Zeitraum, in dem die Probleme auftreten, leider noch nicht weit genug, um das zu erkennen…

Dieser Eintrag ist Teil 8 von 13 der Serie Gedankensystem

Nachdem wir über die Fundamente gesprochen haben, kommen wir wieder
zurück zum Thema. Ich mag mich wiederholen, aber um wieder ans Thema
anzuschließen kann das ganz sinnvoll sein. Proaktives Denken bedeutet:
„Ich bin Herr über mich und meine Gefühle und habe die Fähigkeit, nach
außen zu wirken.“

Ich betone noch einmal besonders:
– Jeder ist für sein eigenes Leben zuständig.
– Jeder ist für sein eigenes Denken zuständig.
– Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen.

Somit hat auch jeder seine eigenen Konsequenzen zu tragen.
Die meisten Menschen wollen nicht begreifen, dass sie die Einzigen sind,
die Schuld an ihrem Zustand sind und ebenso die Einzigen, die etwas an
der Situation ändern können.
Umso größer meine Probleme sind, umso wichtiger ist es, dass mir klar
wird, dass ich selbst diese Probleme überhaupt zu verantworten habe.
Es ist so einfach, zu sagen, dass andere Menschen oder äußerliche
Umstände Schuld daran sind, wie wir fühlen, wie es uns geht, aber nichts
und niemand anderes kann dafür verantwortlich gemacht werden als man
selbst.
Unabhängig von körperlicher Einschränkung durch Verletzung, Freiheitsberaubung oder Sonstiges.
Die geistige Freiheit ist unendlich und lässt sich nur durch eigenes Denken einschränken.

Jeder entscheidet für sich selbst.
Es gibt kein „Ich muss …“, nur ein: „Ich will …“.
Denn man muss eigentlich gar nichts, außer sterben.

Hierüber diskutiere ich auch nicht, denn alle Menschen, die nun
Diskussionsbedarf haben werden, haben nicht verstanden, worum es hier
geht und oder können meine Gedanken nicht nachvollziehen.
Ich sollte für mich selbst überlegen, was ich erreichen will und wie ich da hinkomme, möglichst ohne äußerliche Einflüsse.

Lässt man sich sehr von außen beeinflussen, verliert man seine Individualität, seine Persönlichkeit.
Man stellt eigene Wünsche hinten an und lässt sich in den Hintergrund drängen.
Hat man keine Persönlichkeit, hat man keine eigenen Ziele,
hat man keine eigenen Ziele, findet man keinen Weg,
findet man keinen Weg, tritt man ewig auf der Stelle und wird nie das
Gefühl haben, irgendetwas zu erreichen oder irgendetwas Sinnvolles zu
tun.

Es ist unglaublich schwierig, das für sich zu verstehen und noch schwieriger, das zu akzeptieren.
Aber schafft man das, hilft einem das mit sich selbst sehr viel weiter.
Auch, wenn das bedeutet, dass man sich vorher eingestehen muss, dass man für all die Konsequenzen, die man erleiden musste, selbst
verantwortlich war.

Dieser Eintrag ist Teil 7 von 13 der Serie Gedankensystem

Wie im vorigen Teil angeschnitten, setzen wir uns nun mit dem Thema „Fehlern“ auseinander, bevor wir weitermachen. Was ist ein Fehler? Alles was nicht richtig ist. Und was ist nicht richtig? Alles was falsch ist. Das bringt uns so erst mal wenig weiter.
Also: Ein Fehler ist das, was wir zu dem Zeitpunkt, an dem wir das „Richtige“ erkannt haben, als Fehler bezeichnen. Dabei gibt es eigentlich keine Fehler. Nur Handlungen mit nicht gewollten Konsequenzen.

Richtig = gewollte bzw. annehmbare Folgen

Falsch = nicht gewollte bzw. vorher nicht bekannte ungewollte Folgen

Hat man das erkannt, kann man eventuell besser mit den „Fehlern“ umgehen, die man im Leben gemacht hat, denn in dem Moment, als wir es getan haben, war es in unseren Augen richtig, weil die Folgen nicht bekannt waren. Intuitiv zu entscheiden, was die gewünschten Folgen hat und was negative Konsequenzen hat, ist, zumindest anfangs recht schwierig. Wenn man die Zeit hat, sollte man sich bei wichtigen Entscheidungen länger Gedanken machen, abwägen, was passieren könnte.
Vorsichtig sollte man aber sein damit, sich einen „Plan“ zu machen, nach dem Motto: „Erst das, dann passiert das, dann mache ich das…“ usw., denn wenn dann etwas passiert, was nicht vorausgeplant war, kann einen das total aus der Bahn werfen.
Wendet man diese Methode oft an, wirklich abzuwägen, entwickelt man irgendwann ein intuitives Gefühl dafür. Unsere Prinzipien (siehe letztes Kapitel) können uns dabei helfen, Entscheidungen intuitiv zu treffen. Haben wir etwas als Prinzip festgemacht, ist es einfach, eine Entscheidung mit diesem Prinzip zu begründen. Stellt sich die Entscheidung hinterher als konsequenzenreich heraus, sollte man über seine Prinzipien nachdenken.
Wobei wir wieder beim Realismus wären. Entsprechen unsere Prinzipien nicht der Realität (Achtung: du siehst die Welt, wie du bist, nicht, wie sie ist), treffen wir Entscheidungen mit Folgen, die wir nicht erzielen möchten. Natürlich ist eine wichtige, wirklich wichtige Grundvoraussetzung, dass man überhaupt weiß, was man erreichen will. Wechselseitig muss man zuerst die Situation erkennen, dann erkennen, was man „wirklich“ will und dann den „richtigen“ Weg suchen, um das Ziel zu erreichen. Wobei eigentlich Schritt 1 (Situation erkennen) und Schritt 2 (erkennen, was man will) parallel und bzw. oder unabhängig voneinander passieren müssten. Was man will, sollte feststehen, bevor man in die Situation kommt, die eine Entscheidung erfordert. Weiß man gar nicht, dass diese Situation aufkommen kann oder kommt die Situation unerwartet, ist man oft konfus. Also: Ruhe bewahren. Das klingt einfach, ist aber unglaublich schwierig, aber auch unglaublich wichtig. Dann muss man Schritt 1 und 2 vereinen: anhand der Situation die Möglichkeiten erkennen und sich für eine entscheiden, dann den Weg suchen. Das klingt alles nun sehr theroretisch und auch kompliziert, besonders, weil Intuition, Realismus und Prinzipien alle gleichzeitig eine große Rolle spielen. Aber hat man dies erst verstanden und kombiniert dies mit Pro-Aktivem Denken (Teil 2), kann man „grobes Allgemeinschema“ entwickeln, nach dem man Probleme effektiver und vor allem mit besserem Ergebnis bearbeiten kann.