Warum weiterleben, wenn mich niemand liebt?
Warum weitermachen, wenn es nichts bringt?
Nur ein Schritt, dann ist es vorbei.
Nur ein Schritt, dann bin ich frei.
Frei und erlöst, von all dem Schmerz.
Aber was ist das, was mich hält?
Hoffnung? Liebe? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich weitermachen muss.
Weitermachen bis zum bitteren Ende.

Das Gefühl zu haben, vergessen zu werden…
Sich dafür selbst umzubringen.
Es scheint ein Ausweg, doch…
Jetzt denk ein Mal über jene nach,
welche für Land und Familie in den Krieg gingen,
fielen,
und vergessen wurden!
Name, Alter, Geburtsort, Sterbedatum, Familie…
Alles vergessen, nicht herausgefunden, nicht darüber nachgedacht.
Du wurdest nicht vergessen.
Aber sie wurden es wirklich!

Die Angst zu sehen,
die Angst zu reden,
die Angst einfach nur da zu stehen.
Die Angst vor mir ,die Angst vor dir,
die Angst vor einem Stück weißem Papier.
Die Angst vor Gefühlen ,
die Angst vor dem Wort,
die Angst in den Gedanken zu wühlen.
Die Angst vor den Menschen,
die Angst vor dem Leben,
die Angst einfach davon zu schweben.
Die Angst vor der Sonne ,
die Angst vor der Nacht,
die Angst vor Gesprächen, wenn auch nur gedacht.

Schau in den Spiegel.
Das Gesicht aufgeschwemmt, kein Leuchten in den Augen.
Deine Stimme ist rau geworden,
die Worte , die du sprichst, gehören nicht zu dir.
Verachtung trägst du wie ein Schutzschild vor dir her.
Die ungesagten Worte frisst du in dich hinein, spülst deine Gefühle einfach weg.
Wie ein Stück Papier sitzt du mir gegenüber,
Angst vor dem Feuer und Angst vor dir selbst.
Ein Schluck aus der Flasche,mit Wohlbehagen sinkst du in den Sessel und lächelst vor dich hin.
Auf Wiedersehen, mein Freund!

Worte fliegen durch den Raum
Sätze lösen sich auf, wie Rauchschwaden.
Geschichten zeigen ihr hässliches Gesicht
und die Angst grinst mich an.
Allein, mit meiner Wut und mit meiner Trauer,
hüllt das Leben mich in eine schwarze Wolke.
Allein der Schmerz gehört mir,
lügt mich nicht an und sagt mir,
das bin ich , das ist real , das spüre ich.
Schon lange sehe ich mich nicht mehr im Spiegel,
weit weg, wo das Leben ist,
den Weg dorthin, hab ich mit Dir, verloren.
Allein der Schmerz ist mir geblieben.
Meine Gefühle habe ich über den Tisch geworfen,
am anderem Ende des Tisches war niemand.

Manchmal stehe ich neben mir, betrachte mich von allen Seiten.
Oft genug habe ich Angst vor mir,
verschließe die Augen vor meinem anderen Ich.
Manchmal stehe ich neben mir,
denke nicht an die Menschen oder Gespräche,
nicht an irgend etwas um mich herum.
Nur anschauen, nur wissen, das bin ich.
Ich sehe die Sterne, die mir auf den Kopf fallen,
im Traum ziehe ich den großen Wagen
und pflücke Blumen auf der Milchstraße.
Manchmal stehe ich neben mir, sehe mich in einem Spiegel,
das Gesicht ist mir fremd.
Manchmal bin ich einfach nur ich.

Dunkle Schatten huschen durch die Luft,
Dunkelheit erfüllt den Raum.
Die Augen schließen, Ruhe suchen,
nicht finden.
Der Himmel ist sternenklar,
die Nacht kalt und voll von Angst.
Wenn man jetzt ganz still ist
und horcht,
begleitet dich das Murmeln und
Flüstern durch die Nacht.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er die Schatten der Gegenwart vertreiben und die Schatten der Vergangenheit nicht sehen.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er mich nicht auf den nächsten Monat vertrösten, obwohl ich ihm gerade am Telefon erzählt habe, das ich zwei Packungen Schlaftabletten mit einer Dose Vodka Energie herunter gespült habe.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er mir keine Medikamente verschreiben, bei denen man die Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten behandeln muss.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er mich nicht dazu zwingen, in einem Stuhlkreis zu sitzen und fremden Leuten meine Geschichte zu erzählen.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er mich nicht in einem Wartezimmer, mit hässlichen Bildern an den Wänden und Zeitschriften, die man nur im Wartezimmer liest, sitzen lassen.

Wenn ich einen Psychiater hätte, würde er nicht auf Antworten warten, ohne kluge Fragen gestellt zu haben.

Ich habe keinen Psychiater. Ich hab noch nicht den Richtigen für mich gefunden.

Oft erschrecke ich
über die Kälte,
die mich erfüllt.
Bis wieder
jemand versucht
mich zu wärmen.
Dann freue ich mich darüber,
kalt sein zu können!

Die Augen weit öffnen,
um die Wahrheit zu sehen.
Fest zusammenpressen,
die Hände,
um das Leben
nicht zu verlieren.

Sich drehen,
sich wenden,
schreiten durch ein Blumenmeer,
– nicht pflücken.

Gedanken einfach nur
gleiten lassen,
ohne große Wehmut,
ihnen nachschauen.

Nichts festhalten –
Gefühle gewinnen
oder verlieren,
immer nur für sich selbst
ein Leben leben.

Das Glitzern in den Augen
der Menschen
verstehen lernen!