Nach meiner eher unstrukturierten Einleitung, die auch ausdrücklich als Warnung zu verstehen ist, möchte ich hier das ganze etwas praxisnäher schildern.
Selbstmanipulation dient der Verzerrung der Realität in verschiedenen Aspekten, um beispielsweise ungewünschte Gefühle oder Erlebnisse auszublenden.
Ich möchte nun detailliert eine Möglichkeit erklären, die eigene Gefühlswelt zu manipulieren.
Ich rate jedoch jedem davon ab, dies zu tun. Man gibt hierbei einen Teil von sich selbst auf!
Das nachfolgende Beispiel ist auf positive Gefühle, die man für jemanden hat und nicht mehr haben möchte, abgestimmt. Denkt man etwas nach, lässt sich das Ganze aber auch pauschalisieren und dann beliebig anwenden.
In die Tat umsetzen lässt sich das Ganze nicht so gut, wenn es Ankerpunkte im Leben gibt, die einen immer wieder in die Realität zurückholen. Diese gilt es dann zu lösen oder auch entsprechend zu bearbeiten.
Schritt 1: Das Gefühl, das man verzerren, umkehren oder loswerden möchte, erkennen und isolieren
Meist verbinden wir Gefühle mit Personen, Liedern, Gegenständen oder ähnlichem. In diesem Schritt gilt es, sich klar zu machen, welche Gefühle man hat und warum. Effektiv ist es, alles physische, falls existent oder möglich zu sammeln und Gedanken und Gefühle stichwortartig aufzuschreiben.
Schritt 2: Eine alternative Realität erschaffen
Zunächst müssen wir Gedanken, Erinnerungen und Geschehnisse löschen, verzerren oder überlagern. Sehr effektiv hierfür ist es, wenn man sich ein Mantra bildet. Ein oder zwei Glaubenssätze, die man immer für sich selbst wiederholen kann. Ein Beispiel für ein Mantra wäre: „Es hätte sowieso niemals mit uns geklappt.“ (bei Liebeskummer) Besonders große Macht hat dieses Mantra, wenn man damit echte Gedanken oder Gefühle verknüpfen kann. Dies ist aber nicht immer möglich. Diese gilt es dann zu erschaffen. Hierfür schreibt man sich sein Mantra auf und versucht im Folgenden möglichst plausibel und mit stichhaltigen Argumenten diese Ansicht zu untermauern. Hierbei kann man sich sogar Gründe ausdenken. Aus seltenen, kleinen Streitigkeiten können Gedanken erwachsen wie: „Wir haben uns eh ständig gestritten. Wir verstehen uns doch sowieso nicht.“ – So kann man Argumente und Ansichten aneinanderreihen, die sich gegenseitig stützen und halten. Das ganze sehr emotional zu halten, unterstützt das Gehirn beim Speichern dieser Informationen. Möchte man eine Person nicht mehr lieben, gilt es, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, was alles an der Person schlecht ist, diese Gedanken zu verstärken und alle positiven Aspekte zu vergessen oder schlecht zu machen. Eine Person, die man attraktiv findet, degradieren? Ganz einfach – die Person mit einem unangenehmen Geruch verknüpfen – zum Beispiel etwas bei sich führen, was unangenehm riecht und beim Gedanken an die Person daran riechen. Kleine Makel ausfindig machen (Hautunreinheiten? Nase unförmig? Augen unterschiedlich hoch?) und diese möglichst verfestigen und abwerten. Erinnerungen an gute Zeiten mit möglichst vielen negativen Dingen aufwiegen. Noch besser ist es, seine Erinnerungen zu verändern. Da man sich nur ein einziges Mal an reale Geschehnisse erinnert und danach nur noch an die Erinnerung, funktioniert das, indem man ganz bewusst Fantasie und Erinnerung vermischt. Gut funktioniert dies, wenn man reale, unangenehme Erinnerungen in einer guten Erinnerung platziert.
Hierfür ist jedoch viel Konzentration, Durchhaltevermögen und Kraft notwendig.
Eine einfachere Möglichkeit ist es, Dinge zu verlagern oder zu überlagern. Ihr wollt euren Liebskummer vergessen? Seht euren idealen Partner einfach in jemand anderem. Überspitzt in diesem alle gewünschten Eigenschaften sehen und sich einzureden, ist möglich. Hierfür sucht man sich am besten eine Person, mit der man viel Zeit verbringt und die man generell sympathisch findet. Anschließend verkettet man möglichst viele Eigenschaften, die man als positiv empfindet mit dieser Person. Ist man geübt, kann man sogar versuchen, eine Person in der Erinnerung auszutauschen. Ihr wart mit eurem ehemaligen Liebsten im Kino und das war ein besonderes Ereignis? Quatsch, ihr wart dort mit einem guten Freund. (hier wählt man am besten eine Person, die man nicht mehr in seinem Leben hat, da sonst Konflikte entstehen können) Gedanken immer wieder zu wiederholen, schafft Realität.
Schritt 3: Gedanken Realität werden lassen
Der letzte Schritt dient ausschließlich, alle Gedanken, Erinnerungen und Geschehnisse, die wir uns erschaffen haben, zu verfestigen. Erzählt anderen Menschen, besonders nahestehenden Personen von den Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen, die ihr euch erschaffen habt. Das hilft, diese in der Realität zu verfestigen und sorgt bei Gesprächen auch für Rückkopplungen. Ihr redet plötzlich wieder positiv über die Person, die ihr verachten wollt? Ein guter Freund wird euren Kopf wieder zurechtrücken, nachdem ihr die Person möglichst negativ und boshaft dargestellt habt.
Am wichtigsten ist es, euch selbst zu überzeugen. Triggerpunkte, die euch zur ursprünglichen Realität zurückführen, sind zu vermeiden. Kontakt zu solchen Personen möglichst meiden oder sich distanzieren, Gegenstände auf dem Dachboden verschwinden lassen, Lieder aus der Sammlung löschen. Dann gilt es nur noch, an dem ganzen möglichst festzuhalten. Anfangs ist das sehr schwierig. Mit der Zeit wird es einfacher, da sich das Gehirn an die neuen Gedanken und Erinnerungen gewöhnt und diese übernimmt.
Wichtig:
An dieser Stelle weise ich noch einmal darauf hin, dass die oben stehende Anleitung zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, unerklärlichem Weinen, Angststörungen, Gefühlskälte, Erinnerungslücken und anderem führen kann. Es kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, das, was man sich damit innerhalb von Wochen oder Monaten antut, aufzuarbeiten, falls überhaupt möglich!