Ich weiß noch genau, wie es begann.
Ich hatte mich geschminkt, meine neuen Klamotten angezogen, hatte schon die Türklinke in der Hand und dann ist es wieder passiert.
Unfähig mich zu bewegen, ich bekam einfach keine Luft mehr.
Ich zitterte so stark, das mir der Schlüssel aus der Hand auf den Boden fiel.
Der Schweiß lief mir am Hals runter, ich konnte nicht mehr klar denken.
Ein halbes Jahr habe ich mich in der Psychiatrie darauf vorbereitet.
Die Tabletten habe ich immer genommen, bin zu den Sitzungen gegangen, habe mich geöffnet, habe geübt und mich begleiten lassen.
Jetzt sitze ich hier, in meinem Hausflur und kann nicht rausgehen, kann nicht leben.
Ich höre den Regen.
Ich höre den Regen in meiner Seele.
In meinem Leben regnet es ohne Ende.
Schlechte Nachrichten
Erschütternde Nachrichten überfluten uns Tag für Tag durch unzählige Medien.
Bulgaren, die in Abrisshäusern wohnen müssen, weil sie das bisschen Geld, was sie hier durch Flaschensammeln verdienen, nach Hause schicken.
Junge Menschen schließen sich so genannten „Freiheitskämpfern“ an, um für den Glauben oder sonst was andere abzuschlachten.
Epidemien kriechen langsam über unsere Erde – naja, die haben das schon im Griff! Oder?
Vor gefühlten hundert Jahren gab es viele dieser Nachrichten nicht. Oder hat sie nur niemand erzählt und verbreitet?
Wo sind die jungen Leute, die gerne feiern oder die das Leben einigermaßen erträglich finden?
Und übrigens, wenn ich in einem anderen Land wohne und mein verdientes Geld woanders hinschicke, ich glaube, dann muss ich auch unter der Brücke wohnen. Aber vielleicht lerne ich dann auch schneller die Landessprache so unter den einheimischen armen Leuten.
Wo sind die jungen Menschen, die noch gerne leben?
Ich glaube, ich werde langsam alt.
Mal eine dumme Stromfrage!
Geht das Licht wirklich aus, wenn wir den Kühlschrank oder die Gefriertruhe zu machen?
Oder stecken die Hersteller der Geräte mit den großen Stromkonzernen unter einer Decke?
Ist vielleicht nur deshalb meine Stromrechnung so hoch, weil die Lämpchen einfach weiterbrennen?
Stimmt es, dass Öko-Strom teurer ist, als der altbekannte Strom?
Wer wird dadurch reich?
Wir, die Konzerne oder Alle, weil wir durch „Ökostrom“ die Umwelt schützen?
Kann mir vielleicht irgendwer mal richtig erklären, warum unsere Umwelt trotzdem schon so kaputt ist?
Frage ich zu viel?
Hungern nach Leben
Womit hat es bloß angefangen?
Mit einer harmlosen dahingeworfenen Frage?
Eine Frage, wie etwa: „Hast Du zugenommen?“ oder „Bist du vielleicht schwanger?“
Oder mit der Verkäuferin, die nach der Größe fragt: „L oder doch lieber XL?“
Der Blick in den Spiegel wird skeptischer, die Silhouette stimmt nicht mehr, die eigene Wohnung wird zum Gefängnis.
Hauptsache die Toilette ist in der Nähe und die Apotheke für die vielen Abführmittel und Fatburnertabletten.
Seit vielen Jahren geht das jetzt so. Heruntergehungert auf 35 Kilo. Unzählige Therapien, Zwangsernährung und Klinikaufenthalte.
Der Spiegel als Feind, der mir mit einer hämischen Fratze das Wort „FETT!“ entgegenschleudert.
Die Zähne sind mir schon vor Jahren ausgefallen und ich trage eine eher hässliche Perücke. Passende Kleidung gibt es für mich nicht mehr. Freunde habe ich nicht.
Womit hat das bloß angefangen? Das Hungern, das Hungern nach Leben?
Ich lebe schon lange nicht mehr – meine Seele hat alles aufgefressen, was mich mal ausmachte.
Eine Frage noch: „XS oder Zero?“
Tatsächlich
Sachen, die wirklich sind,
wirkliche Sachen.
Sachenwirklichkeit ?
Wirklichkeitssachen ?
Ich versuche, es zu analysieren.
Meine Gedanken zu sortieren.
An der Wirklichkeit zu orientieren.
Aber wo ist diese Wirklichkeit ?
Diese wirkliche Wirklichkeit !
Woran erkenne ich sie ?
Diese wirklichen Sachen !
Vielleicht in der Wirklichkeit,
ich glaube,
ich suche einfach weiter.
Schwarzes Loch
Ich hatte ein Leben,
mit Sonne und Licht.
Keine Grenzen und Regeln – gab es nicht.
Doch irgendwann,
da verlor ich den Sinn,
sah dunkle Schatten,
ganz tief in mir drin.
Das Leben wurde auf einmal ganz schwer,
ich war nicht einmal mehr Irgendwer.
Der Mut,
die Hoffnung,
alles war fort.
Niemand mehr da,
ich stand irgendwo
an einem einsamen Ort.
Nach einer langen und dunklen Zeit,
bin ich nun
und hier
und jetzt,
wieder für Alles bereit.
Verlorene Freundschaft
Im Gedanken stehe ich neben dir,
im Gedanken versuch ich dich zu trösten.
Im Gedanken wünsch ich dir Glück
und Zuversicht,
im Gedanken wein ich deine Tränen.
Im Gedanken geb ich dir von meiner Hoffnung ab,
im Gedanken schick ich dir,
meine Gedanken
um eine verlorene Freundschaft.
Zitat: Verantwortung
„Niemand außer du selbst ist für irgendwelche Missestände in deinem Leben verantwortlich. Genauso wenig kann jemand anderes etwas daran ändern. Bewege etwas, statt dich hinter Ohnmachtserklärungen zu verstecken.“
SimSimx3
Das Spiel
Das Spiel, das wir hier spielen, ist das Spiel, das sich das Leben nennt,
doch gewinnen kann nur jener, der die verdammten Regeln kennt.
Wer diese Regeln gemacht hat, ist doch offensichtlich,
dass wir dabei an jeden gedacht haben ist klar – Nur an dich nicht.
In unserer Gesellschaft werden nur die Stärksten überleben,
von Machtgier und Angst vor uns selbst sind wir getrieben.
Du stehst im Weg, du weißt zu viel, aber du bist nicht einzige –
Leute wie dich müssen wir unterdrücken, dafür riskieren wir sogar Weltkriege.
Wir passen uns an, weil wir Akzeptanz wollen und weil wir Angst haben vor Kritik,
dass wir unsere Individualität verlieren ist dabei doch nicht so wichtig!
Nur in einer Gruppe ist man stark, das weiß doch jedes Kind,
hast du das nicht verstanden, bist du einfach blind!
Es ist ganz einfach – Wer die Regeln macht gewinnt!
Borderline #2
Man sagt, es sei eine Störung.
Eine Störung, die zerstört.
Eine Persönlichkeitsstörung.
Bin ich gestört?
Ich will zerstören,
will Pullis mit langen Ärmeln tragen,
eigentlich kann ich kein Blut sehen.
Aber mein Blut ist klar und dünn,
irgendwie schön,
mein Schmerz ist wie eine Melodie.
Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Schade, das sie sonst niemand hört.
Man sagt, es sei eine Störung.
Störe ich euch?