Eben noch warst du jung und voller Glück.
Hast gelacht, getanzt, geliebt und gelebt.

Eben noch hast du Zeit gehabt,
Ziele und haufenweise Möglichkeiten.

Eben noch hattest du eine Zukunft, ein Leben.
Hast gesungen, das Leben geliebt.

Eben noch hattest du Freunde, Menschen um dich herum.
Du wusstest was Liebe bedeutet.

Eben noch warst du intelligent,
hast viele Dinge sofort verstanden.

Was gibst du alles auf ?

Du musst wissen,
die Dinge ändern sich.

Kennt ihr das, wenn ihr es verkackt habt?
Also, ich meine, so richtig verkackt?

Äquivalenztheorie…
Alles, was man verkackt, kann man auch wieder ent-verkacken.

Na, gut, mathematisch wird das nicht beweisbar sein,
besonders, weil zum ent-verkacken der Aufwand viel größer ist…

Aber mal ehrlich.
Glaubt ihr, dass man alles, was man verkackt hat, irgend wie wieder ent-verkacken kann?
Ich glaube schon, dass das geht, wenn man sich genug bemüht.

Irgendwie.
Irgendwo.
Irgendwann…

Aber das Ent-verkacken ist eine Kunst für sich.
Es gibt viele Arten des Ent-verkackens.
Man kann z.B. der Person, bei der man es verkackt hat, derbe in den Arsch kriechen, was unter Umständen ganz schön kacke sein kann.
Oder man redet sich heraus – was auch ziemlich Scheiße werden kann.
Ähnlich ist es mit dem Lügen.

Zum Ent-verkacken sollte man ein solides Fundament aufbauen und auch an diesem Fundament arbeiten.
Das Ent-verkacken ist meist ein Prozess, der Jahre oder Jahrzente dauert.

Das einzige, was man nie machen darf ist: Aufgeben.

Also, entverkackt euer Leben!

An dieser Stelle gebe euch einen Blick hinter die Kulissen.
Einen Einblick, der nichts Atemberaubendes ist, aber dennoch recht interessant für den einen oder anderen sein könnte. An dieser Stelle möchte ich euch nämlich etwas über meinen stationären Aufhalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg berichten.

Dort war ich für etwa 4 Wochen, über den Jahreswechsel von 2010 auf 2011 in stationär untergebracht.
Eine berechtigte Frage an dieser Stelle, ist, warum ich dort war.
Ich befand mich in einer Phase meines Lebens, in der es sehr schwierig für mich war, meinen Weg zu erkennen. Ich wusste nicht wirklich was ich wollte, wohin mit meinem Leben… Außerdem gab es einige Leute in meinem Umfeld, die mehrere Psychiatrieaufenthalte hinter sich hatten und noch einige vor sich haben und mir ein Bild davon zu machen, was das genau bedeutet, war für mich schwierig.

Daher habe ich gehofft, dort würde ich auf Menschen treffen, die mir helfen können, mich selbst besser kennen zu lernen, meine Gedanken weiter zu entwickeln und mir Anstöße zu geben.
Kurz gesagt: ich habe mich selbst eingewiesen

Obwohl ich dort eine „schöne Zeit“ hatte, spreche ich hier von einem Misserfolg, da ein Großteil dieser Hoffnungen sehr schnell zunichte gemacht wurden. Dennoch konnte ich zumindest ein paar Erfahrungen mitnehmen.

(Uninteressant für die meisten, diesen Abschnitt besser überspringen)
Trotzdem bedanke ich mich an dieser Stelle bei folgenden Personen:
bei meiner Mutter, meinem Vater und meiner Schwester, die für mich da waren.
Bei allen Mitpatienten in dem Zeitraum, insbesondere Sandra, Rebecca, Vanessa, Martin, Jens, Tobias, Jasmin, Miriam und den anderen.
Bei Sandra und Stefanie, die mich besucht haben.
Bei Stefan für viele Telefonate, die mir Kraft gegeben haben.
Bei Sheena, die mir immer zur Seite stand und mir einen ewig langen Brief schrieb…
Und allen anderen, die ich eventuell vergessen habe.
(Ab hier weiterlesen)

Mit meiner Bezugsbetreuerin verstand ich mich persönlich nicht besonders gut, was aufgrund der wenigen Gespräche kein großes Problem war. In diesen Gesprächen redete sie meist auf mich ein und ich habe versucht sie zu ignorieren, bis die Zeit um war. Der Grund dafür war, dass ihr Verhalten im Hinblick auf Fairness und Würde gegenüber meinen Mitpatienten meiner Meinung nach nicht angebracht war. Heute ist mir klar: Ihr Verhalten machte mich aggressiv. Ich bin stark aggressionsgehemmt, was dazu führt, dass Aggressionen mich lähmen und ich sah mich weder in der Position, etwas zu bewirken, noch wollte ich Ärger mit einer so autoritären Person haben.

Der für die Station zuständige Therapeut wiederholte sich immer wieder in Sitzungen (wovon es in meiner kurzen Anwesenheit sehr wenige gab) und gab mir das Gefühl im Dunkeln zu tappen.
(dieses Gefühl bekomme ich komischerweise bei fast allen Menschen dieser Art – dass sie immer wieder etwas wiederholen, das für mich offensichtlich ist oder ohne sinnigen Inhalt, wahrscheinlich, weil sie sich gern reden hören… Dieses Gefühl bekam ich bei den Gesprächen mit meinem „Studiencoach“ auch, weswegen ich nach zwei 45minütigen Sprechstunden keine weitere mehr in Anspruch nahm)
Er machte mich darauf aufmerksam, dass ich mich ungern festlegen würde.
Ein längeres Schriftstück, das ich verfasste und ihm zukommen ließ, las
er nur oberflächlich, wodurch ich mich nicht respektiert fühlte. Meine anfangs eher skeptische Meinung verhärtete sich und ich wurde schon nach kurzer Zeit sehr defensiv, wodurch der Therapeut noch weniger mit mir anfangen konnte.

Um das Ganze etwas kürzer zu fassen…
Kurz bevor ich in die KJP (Kinder- und Jugendpsychiatrie) kam, hat mich meine Freundin, die ich zu dem Zeitpunkt hatte nach über einem Jahr verlassen.
In der KJP hatte ich Interesse an einer Mitpatientin (R.). – Wie das eben so ist, wenn man einige Zeit gemeinsam auf relativ kleinem Raum lebt. Darauf ließ sie sich, ebenso wenig wie ich ein. Die Gründe dafür sind an dieser Stelle nebensächlich. Eine Bindung hatte ich dann noch zu einer anderen Patientin, ein wenig kuscheln, ein paar Bussis, nichts Besonderes. – Allein schon wegen den in der Klinik geltenden Regeln (Körperkontakt zu anderen Personen ist verboten). Aber allgemein war das nichts von Bedeutung, aber hatte seinen Reiz zur Ablenkung. Nach meiner Entlassung habe ich sie noch ein mal dort besucht. Danach sahen wir uns nie wieder.

Weihnachten verbrachte ich zu Hause, was übrigens sehr schön war.
Silvester verbrachte ich mit erstgenannter Patientin (R.) gemeinsam in der Psychiatrie.

Ich habe dort mehr gezeichnet als sonst.
Größtenteils aus Langeweile
Ausblick aus meinem Zimmer…

Ausblick aus meinem Zimmerfenster (es lag Schnee)

Ich hatte ein Einzelzimmer.
Einzelzimmer sind besser. Man hat seine Ruhe, ich konnte machen was ich wollte, schlafen wann ich wollte, duschen, wann ich wollte, etc…
Allgemein habe ich mich von Anfang an sehr vorbildlich benommen, weswegen ich mir nach kurzer Zeit alles einiges erlauben konnte, ohne mich vor den Konsequenzen fürchten zu müssen.
So ließ ich des öfteren mal meine „Pflichten“ (wie Fegen oder Sonstiges) sausen, ohne dass es je jemanden interessierte oder riss kleine Witze über Mitpatienten in Anwesenheit der Betreuer, etc.

Die Schule für die Patienten war für mich wenig lehrreich, da alle Patienten einer Altersgruppe zu einer Klasse zusammengefasst wurden und sich der Bildungsstand der anderen Patienten zum allergrößten Teil unter dem meinen befand.
Eine Zeichnung aus dem Unterricht:

Frau auf der Brücke

Eine Woche nach Silvester wurde ich mit Absprache des behandelnden Arztes entlassen.
Die meisten von dort, bis auf R. sah ich danach nie wieder.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Neulich war ich beim Arzt und habe auch mal alle Vorsorgeuntersuchungen über mich ergehen lassen.Was es da nicht alles so gibt! 
Lungenfunktionstest ,für einen Raucher eine super Sache…Großes Blutbild,mir persönlich hätte das kleine auch gereicht, EKG und noch einige andere Sachen ,an denen der Arzt so richtig gut verdient.
Aber das Beste von allem kam dann zum Schluss. Die Darmspiegelung!
Naja, hab ich so gedacht, wenn sogar Prominente ihre Freundin als Date Ersatz dazu einladen, dann kann das ja nicht so schlimm sein. Hat überings mein Hausarzt auch gesagt, gar nicht schlimm, alles ganz easy.
Also hin zum Termin um 11 Uhr am frühen Vormittag.
Gefühlte zwei Stunden sitze ich im Wartezimmer, bis mein Name aufgerufen wird. Zuerst gibt mir eine seltsam aussehende Sprechstundenhilfe, einen Becher mit einer dicken weißen Flüssigkeit.
Mit einer angsteinflößenden tiefen Stimme befiehlt sie: Austrinken!
Ohne mir was dabei zu denken, trinke ich das Zeug und schon fünf Minuten später gleitet mein Blick durch den Raum. Mein einzigster Gedanke ist jetzt, wo ist das verdammte Klo?
Schnell haste ich an der Frau im weißen Kittel vorbei und stehe vor einer verschlossenen Toilettentür. Nach einem kurzem Klopfen dröhnt mir ein „Gleich!!!“, entgegen und ich versuche ganz locker auszusehen.

Nach ca. zehn Minuten frage ich nach einer anderen Toilette und die Sprechstundenhilfe sieht mich gennervt an und sagt nur, zwei Stock höher. Unfähig mich noch einen Schritt zu bewegen, stehe ich da und glotze sie an. „Sonst noch was?“, fragt sie. Mir fällt echt nichts mehr ein, und ich schleiche, stocksteif, auf mein Innerstes konzentriert, wieder zu der verschlossenen Klotür.

Irgendwann, so eine gefühlte Stunde später, geht die Tür auf und ein kreidebleicher Mann steht vor mir und sieht mich mitfühlend an. Ich reiße ihm die Türklinke aus der Hand und schon sitze ich mit einem lautem Knall auf der Kloschüssel. Noch nie im Leben hatte ich so ein Glücksgefühl. Eine Zeit lang sitze ich so auf dem Klo, da höre ich eine Lautsprecherstimme meinen Namen aufrufen.
Ach ja, ich habe ja einen Termin, fällt mir gerade noch ein und hastig suche ich nach dem Klopapier. Nichts, Nadda, Nothing, alles weg.
Langsam werde ich panisch und suche in meinen Hosentaschen nach einem Taschentuch. Nichts, immer habe ich welche in der Hosentasche, die dann die Waschmaschine vollfusseln, nur heute nicht. Wieder höre ich meinen Namen und ich überlege hektisch was ich tun soll. Meine Socken, ja, das könnte gehen. Die brauche ich ja jetzt eh nicht, ist ja nicht kalt.Gesagt, oder besser gedacht, getan.

Ich stürze aus der Klotür in das Wartezimmer und die Frau im weißem Kittel sagt: wir haben gerade jemanden vorgezogen, weil wir dachten, sie wären schon gegangen. Aber sie kommen dann als nächster dran. Okay,sage ich und gehe zurück auf meinen Stuhl. Neben mir steht eine Pumpkanne Kaffee und ein Teller mit  Keksen.
Ohne mir etwas dabei zu denken ,esse ich einen Keks nach dem anderen, ich habe ja heute noch nichts essen dürfen. Gerade, als ich den letzten Keks zum Mund führe, stürzt die Frau im weißem Kittel auf mich zu und fragt mit angsteinflößender Stimme: sie haben doch nicht etwa die Kekse gegessen und Kaffee getrunken? „Doch?“, sage ich verunsichert und schon rennt sie los, um kurz darauf mit einem Plastikbecher wieder zu erscheinen.
Zum zweiten mal befiehlt sie: Austrinken!!
Alles fängt wieder von vorne an und Socken hab‘ ich auch nicht mehr.
So unauffällig wie möglich schaue ich mir die anderen Leute an und überlege, ob mir wohl jemand ein paar Socken ausleiht.
Vorsorgeuntersuchungen sind nicht schlimm, nur das was davor passiert, kann manchmal zum Alptraum werden. Aber nur wenn man nicht auf alles vorbereitet ist.

Manchmal werde ich von Familien, Freunden oder Bekannten gefragt, warum ich ewig dusche oder bade.

Die Erklärung hierzu ist ganz einfach: Weil ich mich nirgends so wohl fühle wie dort.
Stehe ich unter der Dusche, ist da nichts mehr außer das Plätschern des Wassers und meine Gedanken.
Wenn ich in der Badewanne mit dem Kopf unter Wasser bin, höre ich meinen Herzschlag so deutlich wie sonst nie, das Wasser umschließt mich komplett und ich fühle mich geborgen.
Ich kann mich entspannen und fallen lassen.
Meine einzige Rückzugsmöglichkeit, bei der ich mich „wirklich“ regenerieren kann.

Und das kann mir niemand nehmen. Außer vielleicht die Wasserrechnung…

Dieser Eintrag ist Teil 12 von 13 der Serie Gedankensystem
Mit eigenen, großen Bemühungen, Beobachtung und Hilfe von Leuten, die sich gemeinsam mit mir ausgiebig mit diesem Thema „Selbstmanipulation“ beschäftigt haben, konnte ich eine direkte Verbindung zu dadurch ausgelösten psychischen Problemen wie Depressionen und anderen Symptomen herstellen.
Klären wir zuerst, was Selbstmanipulation genau ist.
Hierzu empfehle ich Kapitel 9, da es sich mit Ignoranz und Gleichgültigkeit beschäftigt, was auch Folgen von Selbstmanipulation sind. Ich habe ebenfalls bereits viel über paradigmenbehaftetes Denken (Kapitel 4 und Kapitel 7) geschrieben, worauf ich hier teilweise verweisen werde.
Mit Selbstmanipulation ist hier das Schaffen einer eigenen Wahrheit, einer Welt, die von der „Realität“ abweicht gemeint. Dies geschieht häufig unbewusst, um sich selbst vor psychischem Schaden, insbesondere bei Traumata zu schützen. Verdrängung ist ebenfalls eine Form der Selbstmanipulation, ein Schutzmechanismus. 
Das Problem an der Selbstmanipulation ist, dass die neue Sichtweise, die man sich erschafft, durch beispielsweise Verdrängung von Tatsachen (z.B. im Bezug auf Liebe) oder bewusstes Ignorieren der Realität irgendwann nicht mehr von der echten Welt, also der Realität, unterschieden werden kann.
In dem Fall gehen die Informationen meist einfach „verloren“, beziehungsweise sie werden an einen Ort verlagert, wo sie nicht zugänglich sind – meist im Unterbewusstsein.
Das Unterbewusstsein macht weitaus mehr des Gesamtbewusstseins aus als das aktive Bewusstsein – also unser Denken. So „verschwinden“ also Tatsachen an einen Ort, an dem sie nicht mehr zugänglich sind, dennoch sind diese Tatsachen noch vorhanden. Nur nicht im eigenen Paradigma. Wir nehmen sie nicht mehr wahr. Was bedeutet, das Unterbewusstsein gibt aktiv Impulse an das Bewusstsein, die zur „Problemlösung“ beitragen sollen. (Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Aggressionen, Panikattacken, usw.) Im Bewusstsein sind diese Probleme aber längst nicht mehr vorhanden und können daher nicht abgerufen werden. Bedeutet, man sucht die Ursache der Symptome, aber diese Ursache entziehen wir uns aktiv oder zumindest indirekt selbst.
So entstehen Gefühle und Reaktionen ohne in irgendeiner Weise sichtbaren Ursachen.
Die mir bekannten Symptome reichen von Depressionen über Verwirrtheit nach Teilnahmslosigkeit, Persönlichkeitsstörungen im Allgemeinen, bis hin zu multipler Persönlichkeitsstörung durch Spaltung der Paradigmen in Ebenen, extremen Entscheidungsschwierigkeiten, Selbsthass, dem Verlust der Fähigkeit, in irgendeiner Weise Situationen zu analysieren und Probleme zu beseitigen.
Psychologen setzen oft mit Medikamenten an diesen Symptomen an und versuchen dann, eine Ursache für diese Symptome zu finden. Oft scheitern sie genau hier, denn der Patient ist nicht in der Lage, diese irgendwie selbst zu erkennen und der Therapeut ist nicht in der Lage, ohne diese Informationen dem Patient Anregungen zu geben, sich selbst zu helfen. Hier setzt die Tiefenpsychologie an, die mit viel Aufwand darauf setzt, die verdrängten Tatsachen aus dem Unterbewusstsein (wieder) ins Bewusstsein zu holen.
Die Lösung dieses wirklich prägnanten Problems ist schwierig also schwierig: Man muss selbst, am besten in begleitender Therapie herausfinden, in welchen Punkten und inwiefern man sich selbst manipuliert. Hat man das herausgefunden, muss man genau dort ansetzen und sich die Wahrheit eingestehen, was wirklich das Schwierigste an dem Ganzen ist. Nur auf diese Weise kann man sich aus seinem eigenen, selbstgeschaffenen Gefängnis befreien.
Denn wenn man nichts dagegen unternimmt, neigt man dazu, sich immer mehr in diese eigene Welt zu verlieren.

Dieser Eintrag ist Teil 11 von 13 der Serie Gedankensystem

Das hier ist eine indirekte Fortsetzung zu:

Probleme im Reallife in nur 2 Tagen beheben.

Alles schön und gut.
Aber wie schaffe ich das WIRKLICH?

Probleme löst man durch Entscheidungen.

Aber das Allerwichtigste ist Konsequenz.
Eine Entscheidung zu treffen ist einfach, eine dauerhafte Änderung kann ich aber nur durch Konsequenz bewirken.

Es gibt kein moralisches Richtig oder Falsch, nur Entscheidungen und Folgen.
Ein „Richtig“ und „Falsch“ im Rahmen von Moral würde zu Entscheidungen im Normbereich unserer Gesellschaft führen.

Unsere Gesellschaft ist geprägt von Manipulation und Ignoranz.
Bedeutet,
wir wollen uns nicht für das „Richtige“ entscheiden, sondern eine
optimale Entscheidung treffen, also die Entscheidung mit den
gewünschten Folgen.

Tritt ein Problem auf, ist die Ursache meist unterschwellig, aber der Auslöser sehr präsent.
Bedeutet, zuerst muss man versuchen, über den Auslöser hinwegzusehen und die Ursache herauszufinden.

Praktisches Beispiel:
Jeder kennt solche Personen:
Erst
schweigend alles hinnehmen, aber geht es auf eine Streitsituation
hinaus, wird alles, was sich Ewigkeiten angestaut hat, verwendet, um das
Gegenüber zu überrennen.
Besonders oft kommt so was bei Beziehungen vor.

Der Streit ist der Auslöser des Problems. – das kann jede Kleinigkeit sein, ein Fettnäpfchen oder Ähnliches.
Der Auslöser steht bei einem Streit meist im Vordergrund, jedoch nicht das Problem selbst.

Aber was ist das Problem?
Dafür muss man tiefer graben.

Sich selbst kritisch hinterfragen ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Mindestens
genauso wichtig ist, sich darüber bewusst zu sein, was man erreichen
will und noch viel wichtiger: Was bewirke ich mit meiner Entscheidung?

Wenn
man sich vorher keine Gedanken darüber gemacht hat, was für Folgen eine
Entscheidung hat, ist nahezu jede Entscheidung eine Fehlentscheidung.
Das „Ziel“ muss nicht dafür definiert sein.
Wenn
man alle Optionen, die in Betracht stehen, durchdacht hat und sich über
die Folgen bewusst ist, kann man sich für die Option entscheiden, die
einem am meisten zusagt.

Wichtig bei der Wahl der Option sollte sein:
Entscheide ich akut oder langfristig?

Es
gibt Situationen, die akut sind, beispielsweise: man hat einen
wichtigen Termin, sieht aber während der Autofahrt am Rand jemanden mit
einer Panne.
Optionen: Weiterfahren oder Anhalten.
Bei
akuten Entscheidungen muss man extrem schnell handeln, weswegen diese
Entscheidungen meist zu weniger optimalen Entscheidungen führen.
Diese
Entscheidungen beziehen sich nur auf kurze Zeiträume, können aber
dennoch sehr wichtig sein. Daher ist es umso schwieriger, hier die
optimale Entscheidung zu treffen.
Man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Bedeutet, ich muss mich fragen: „Was passiert schlimmstenfalls und kann ich damit leben?“

Langfristige Entscheidungen haben andere Eigenschaften.
Dies sind meist die „wichtigen“ Entscheidungen unseres Lebens.
„Kaufe ich mir das Haus?“
„Gehe ich diese Beziehung ein?“
„Unterschreibe ich diesen Vertrag?“

Dies sind Entscheidungen, die offensichtlich sehr
langfristige Folgen nach sich ziehen und bei denen man in der Regel nicht
spontan entscheiden muss.

Um die optimale Entscheidung zu treffen sollte man sich Zeit lassen.
Ich
muss mich bei solchen Entscheidungen fragen: „Hat diese Option eine
Zukunft?“ und „Was wird sich an meinem Leben verändern und will ich
das?“

Wenn ich dann eine Entscheidung getroffen habe und mir sicher bin, dass
es die optimale Entscheidung ist, ist es außerordentlich wichtig, dies
konsequent durchzuziehen.

Entscheide ich mich, meine Frau nicht mehr zu betrügen, mache es aber 2
Wochen später trotzdem wieder, ist das eher weniger optimal und
verschlechtert zunehmend das eigene Karma.
Mit Karma ist gemeint, dass man allgemein weniger Wert auf sein eigenes Wort legt und auch in Zukunft eher dazu neigen wird, sich selbst aufgestellte Regeln zu brechen.

Man sollte jedoch davon absehen, weiter an der Entscheidung
festzuhalten, wenn man merkt, dass sich diese als nicht optimal
herausgestellt hat.
Das bedeutet, man muss sich ständig fragen: Was hat meine Entscheidung für Konsequenzen und will ich das?

Achtung: Wenn du vorher zu einer sehr inkonsequenten Lebensweise
tendiert hast, wirst du sehr große Probleme mit dieser Methode bekommen,
was sich z.B. durch häufiges Ändern der Entscheidungen und extremer
Ausführung äußert. In dem Fall rate ich von allem Obenstehenden ab!

Dieser Eintrag ist Teil 10 von 13 der Serie Gedankensystem

Als erstes die Frage: Wie entstehen Depressionen?
Dafür muss man aber überhaupt erst einmal begriffen haben, was Depressionen sind:
(Wikipedia) „Depressiv […] bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit.“
Man ist depressiv, wenn man sich niedergeschlagen fühlt, keine Kraft hat, sich leer fühlt, keine Lust mehr hat auf alles.
Wenn man nichts mehr sehen will, wenn man sich einfach die Decke über den Kopf ziehen will und nie wieder herauskommen möchte.
Wenn man dieses unendliche Gefühl der Leere empfindet.
Man ist ständig müde und fühlt sich zu Nichts im Stande.
Körperlich sind starke Gewichtsänderungen bzw. Gewichtsschwankungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit keine Seltenheit.

Um nun zu verstehen, wie es zu Depressionen kommt, müssen wir den menschlichen Körper verstehen.
Im Idealfall hat man zwei ausgeglichene Phasen: die Sympathikotonie (die aktive Phase) und die Vagotonie (die Erholungsphase).
In der Regel hält der Körper sich selbst im Gleichgewicht, dadurch entstehen die normalen Bedürfnisse nach Nahrung, Schlaf, usw.
Angenommen, ein normales, junges Mädchen vielleicht 16 Jahre alt, hat Probleme in der Schule.
Sie war krank und hat wichtigen Unterrichtsstoff verpasst. Ebenfalls hat sie es nicht geschafft, den Stoff nachzuarbeiten. (Meistens liegt das daran, dass man einfach keine Lust dazu hat, weil man die Wichtigkeit nicht sieht)
Sie schreibt schlechtere Noten, woraufhin alle auf sie einreden, wie wichtig die Schule und die Noten für ihr Leben und ihre Zukunft ist.
In dem Moment gerät der menschliche Körper in eine Art „Notzustand“.
Man fühlt sich in seiner Existenz bedroht, da man auf biologischer Ebene Furcht davor hat, keine überlebenswichtigen Substanzen zu sich nehmen zu können, kein zu Hause zu haben.
Umgehend wird die sympathikotone Phase aktiviert, denn das Problem muss so schnell wie möglich gelöst werden.
Die körperlichen Leistungen steigen rasant, was aber den Körper auszehrt.
Löst sich das Problem nicht, indem man aktiv daran arbeitet oder eben anders, ist der Körper irgendwann am Ende all seiner Kräfte. Streng genommen könnte man hier auch von einem Burn-Out sprechen, auch, wenn gar keine sichtbaren Leistungen erbracht wurden.
Dies ist eine gefährliche Situation, denn man wird von außen immer weiter dazu angetrieben, diesen sympathikotonen Zustand beizubehalten, was auf kurz oder lang zu starken körperlichen und psychischen Problemen führen kann. In schlimmen Fällen sogar zum Tod.
Das „Problem“ löst sich jedoch, sobald der Druck verschwindet, weil die Außenstehenden sich mit der Situation abfinden, man einen anderen Ausweg findet (z.B. wenn genug Zeit vergangen ist, damit man volljährig ist und sich von diesen Personen distanzieren kann), wobei dieser Weg selten zum Tragen kommt, da man meist schon lange nicht mehr genug Kraft hat, sich selbst zu helfen, oder wenn das Problem sich dadurch löst, dass es einem selbst egal wird.

Besonders schlimm ist dies, wenn sich sehr viele Probleme gehäuft haben und die sympathikotone Phase schon sehr lange angehalten hat.
Denn sobald die Probleme „verschwinden“, verdrängt werden oder sonst wie beseitigt sind, kommt man in die vagotone Phase. Die Erholungsphase mit den beschriebenen Symptomen der Depression.
Man muss erkennen, dass diese Phase erst eintritt, nachdem die Probleme gelöst sind.
Der Übergang von der aktiven Phase in die Erholungsphase kann fließend sein oder schlagartig kommen.
Aber umso länger die aktive Phase ist, umso länger ist die Erholungsphase.
Und hier kommen wir zum Problem:
Außenstehende und wahrscheinlich sogar man selbst werten diese „Erholungsphase“ als negativ, da in dieser Phase die Leistungen einen Tiefpunkt erreichen.
Das führt dazu, dass man versucht, aus der erforderlichen Erholungsphase in die Sympathikotonie zu kommen.
Das schafft man in der Regel auch. Aber da der Körper sich nicht regenerieren konnte, schreitet die Auszehrung aller Kräfte an dieser Stelle fort.
Man erkennt keinen Leistungszuwachs, aber der Zustand verschlechtert sich zunehmend.
An dieser Stelle verfällt man dann in der Regel in eine Schleife, in der der Körper versucht, sich selbst zu regulieren aber die selbst erschaffenen Umstände das einfach nicht zulassen.
Somit wird sich der Zustand nie verbessern.
Noch verschlimmern tut er sich durch Medikamente.
Die meisten Antidepressiva wirken stark sympathikoton, was bedeutet, sie reißen einen schlagartig aus der Erholungsphase, was natürlich kaum positive Auswirkungen haben kann – jedenfalls nicht lange. Daher müssen die Mengen der eingenommenen Medikamente auch meist kontinuierlich erhöht werden. Man wird krank. Wird die Menge nicht erhöht, ist nach einiger Zeit kaum noch eine Wirkung wahrnembar. Nebenwirkungen von allerlei Medikamenten wie Verzerrung der Wahrnehmung lassen wir hier mal außen vor.
Am schlimmsten ist es, wenn diese Medikamente zwangszugeführt werden, da dies wieder ein neues, wirklich großes Problem darstellt, da man das Gefühl hat, nicht über seinen eigenen Körper bestimmen zu können und das führt zu einer noch größeren Verstärkung der künstlichen Sympathikotonie.
Setzt man dann die Medikamente selbst von einem Tag auf den anderen ab, kommt eine abrupte, große Wende in die Vagotonie.
Dies deutet man als erneute Verschlechterung des Zustands.
Und das ganze Spiel geht von vorne los.

Man muss außerdem bedenken: Steht man unter Medikamenteinfluss ist keine wirkliche Pro-aktive Entscheidung mehr möglich, da diese das Denken und die Wahrnehmung beeinflussen.

Zerschmetternd ist natürlich auch die Erkenntnis nach ewiger Depression, dass man selbst die einzige Person ist, die etwas dafür kann.
In der Regel ist man aber in dem Zeitraum, in dem die Probleme auftreten, leider noch nicht weit genug, um das zu erkennen…