Er kommt mit einem lautem Donner, oder ganz leise.
Oft begleitet ihn die Angst oder der Schmerz.
Manchmal schleicht er nur umher, ganz still, ganz friedlich.
Mal ist er Freund, mal Feind.
Er zerrt an dir, er lässt dich fallen.
Vielleicht siehst du ihn kommen,vielleicht spürst du seine Kälte.
Oft schwebt er nur vorüber, hält nicht an, sieht dich nicht.
Hattest du Glück, oder Pech?
Du spürst seinen faulen Atem im Nacken,
drehst dich weg, aber er steht immer neben dir.
Ein Entrinnen gibt es nicht.
 Er ist schneller, er wird dich kriegen.
Wenn du seine kalte Hand auf deiner Schulter spürst,
dann ist es soweit.
Er hat dich gefunden und lässt dich nicht mehr los.
Aber nicht Heute und nicht Morgen.
Das Leben ist noch da, mit all seiner Kraft.
Der Tod muss noch etwas warten.

… Verbleibende Leben: 1
… Lebenserwartung: etwa 80 Jahre, ca 2.460.700.000 Herzschläge

Tick. Das Licht der Welt erblicken.
Tack. Der erste Zahn.
Tick. Eingeschult werden.
Tack. Die erste Zigarette.
Tick. Urlaub mit der Familie.
Tack. Die Großmutter stirbt.
Tick. Die erste große Liebe.
Tack. Hauptschulabschluss machen.
Tick. Ausbildung anfangen.
Tack. Ein Auto kaufen.
Tick. Einen kleinen Autounfall haben.
Tack. Ausbildung abbrechen.
Tick. Realschulabschluss nachholen.
Tack. Mit dem Partner zusammenziehen.
Tick. Eine neue Ausbildung anfangen.
Tack. Ausbildung erfolgreich abschließen.
Tick. Etwa ein Viertel des Lebens hinter sich haben. (60 Jahre verbleibend…)
Tack. Weltreise mit dem Partner.
Tick. Ein Viertel des Lebens hinter sich haben.
Tack. Einstieg ins Berufsleben.
Tick. Die erste Falte im Gesicht.
Tack. Sich verloben.
Tick. Ein Kind bekommen.
Tack. Den Job verlieren.
Tick. Die ersten grauen Haare bekommen.
Tack. Sich umschulen lassen.
Tick. Ein Haus kaufen.
Tack. Sich scheiden lassen.
Tick. Die eigenen Eltern sterben sehen.
Tack. Die Hälfte des Lebens hinter sich haben. (40 Jahre verbleibend…)
Tick. Einen neuen Partner finden.
Tack. Mit dem neuen Partner zusammenziehen.
Tick. Karriere machen.
Tack. Ein zweites Kind bekommen.
Tick. Schwer krank werden.
Tack. Weiter arbeiten.
Tick. Gesund werden.
Tack. Eine Weiterbildung machen.
Tick. Die eigenen Kinder erwachsen werden sehen.
Tack. Drei Viertel des Lebens hinter sich haben. (20 Jahre verbleibend…)
Tick. Ein Buch schreiben.
Tack. In Rente gehen.
Tick. Den eigenen Partner sterben sehen.
Tack. Ins Altenheim kommen.
Tick. Ab und zu von den Kindern besucht werden.
Tack. Krank werden.
Tick. Von Maschinen am Leben gehalten werden. (2 Tage verleibend)
Tack. Die Augen für immer schließen.

… Die Zeit ist abgelaufen.
… Verbleibende Leben: 0

… Leider neigen Menschen dazu, zu vergessen, dass sie nicht unsterblich sind.
… Was in 10 Jahren ist, ist weniger wichtig als das, was direkt vor euch liegt.
… Also macht aus eurer Zeit, was euch wichtig ist und was euch erfüllt.
… Ihr habt diese Chance nur ein einziges Mal.

Was eine Liebesbeziehung ist:

  • Sich darauf freuen, seinen Partner zu sehen
  • Sich gegenseitig rücksichtsvoll behandeln
  • Füreinander einstehen
  • Sich aufeinander verlassen können
  • Sich gegenseitig respektieren
  • Einander näher sein als jedem anderen
  • Sich einander vertrauen
  • Gemeinsame Ziele verfolgen
  • Sich gegenseitig Mut machen
  • Glücklich sein
  • Sich auch mal streiten
  • Sich wieder vertragen
  • Sich gegenseitig Last abnehmen
  • Die Fehler des Partners auch mal ausbügeln
  • Aufeinander zugehen
  • Sich emotional und körperlich aufeinander einlassen
  • Das gemeinsame Leben leichter machen
  • Zusammen etwas erleben
  • Sich gegenseitig verstehen
  • Sich gegenseitig pflegen
  • Die Meinung des anderen akzeptieren
  • Sich aneinander anpassen
  • Sich gegenseitig liebevolle Gesten machen
  • Voneinander lernen
  • Sich miteinander absprechen
  • Auch mal Schmerzen ertragen
  • Sich gegenseitig loben und anerkennen
  • Sich an Absprachen halten
  • Verpflichtungen nachkommen
  • Sich gegenseitig kritisieren
  • Etwas Besonderes füreinander sein

Was sie nicht ist:

  • Sich gegenseitig besitzen
  • Sich gegenseitig kontrollieren
  • Wie du mir, so ich dir
  • Eine Zweckgemeinschaft
  • Sich gegenseitig ausnutzen
  • Sich miteinander messen
  • Auge um Auge, Zahn um Zahn
  • Grenzenlose Selbstlosigkeit
  • Sich füreinander aufgeben

Und was ist eine Liebesbeziehung für dich?

Irgendwer hat mein Herz kaputt gemacht,
vor langer Zeit, ich spüre noch heute den Schmerz, als ob es brennt.
Irgendjemand hat mir meine Seele geklaut,
man sagt sie ist irgendwo zwischen Kopf und Bauch.
Da ist nichts mehr, ich habe lange nach ihr gesucht.
Irgendwann ist mir meine Neugier abhanden gekommen,
mich interessiert nichts mehr.
Irgendwo habe ich meine Gefühle versteckt,
ich kann sie nicht mehr finden, nur der Schmerz ist immer bei mir.
Irgendwie sind mir meine Gedanken ganz fremd,
verschachtelt, verworren, verirrt.
Irgendwas fehlt in mir,
hohl und leer, ausgekratzt,
wie ein leeres Nutellaglas.
Irgendwer hat mein Herz kaputt gemacht,
kann ich nochmal von vorn anfangen? Bitte!

Wenn ich irgendetwas gedacht habe und es nicht ausspreche,
wo bleiben dann die Wörter oder Sätze?
Sind sie dann weg?
Wenn zwei sich streiten und der dritte freut sich,
wieso freut er sich und wer ist der dritte?
Wenn ich dich treffe und du mich nicht kennst,
warum sollten wir uns dann wieder treffen?
Es sei denn, es wäre Zufall.
Wenn jemand weint und nicht genug trinkt,
wird er dann zwangsläufig verdursten?
Wenn alles schwarz und weiß ist,
wieso lieben dann fast Alle die Farben?
Wenn Du, Ich wärest,
wärst du dann auch so wie ich?
Wenn alles immer schön wäre,
würden wir dann etwas vermissen?
Wenn Dummheit klug wäre und Klugheit dumm,
wer wäre dann der Kluge?
Wenn du alles beantworten könntest,
könntest du dann noch mit Anderen sprechen?

Eine Träne für jedes „lass mich in Ruh“, für jedes Augenrollen.
Zwei Tränen für jedes sich nicht melden, für jedes nicht gesprochene Wort.
Drei Tränen für die Uneinsichtigkeit, für nicht eingehaltene Versprechen.
Vier Tränen für vergessene Dates, für nicht erhaltene Blumen.
Fünf Tränen für den flüchtigen Besuch, für das „ich habe keine Zeit für dich“.
Sechs Tränen für „das verstehst du nicht“, für die versehentlichen Verletzungen.
Sieben Tränen für das Älterwerden, für den Fortschritt den man nicht mehr versteht.
Acht Tränen für die Ignoranz, für die Unmenschlichkeit.
Neun Tränen für die Vergangenheit, für die Dinge, die uns belasten.
Zehn Tränen für mein immer positives Denken,
Tausend Tränen für die Menschheit.

Wisst ihr, ich habe die Weisheit weder mit Löffeln gefressen, noch für mich gepachtet, aber irgendwann muss man doch auch mal merken, dass etwas nicht stimmt.

Mit meiner Ansicht stoße ich oft auf Ablehnung und Resignation.
Und das kann ich gut verstehen. Sie ist Gift für eure kleine, heile Welt.
Unsere Welt wird schon lange kontrolliert von Geld, Korruption und Lügen.
Das weißt du, das weiß ich – fast die gesamte Welt weiß es.

In einer Zeit, in der gefühlt jeder dritte Mensch zum Therapeuten geht oder mehrere stationäre Aufenthalte in einer Psychiatrie hatte. In einer Zeit, in der jeder sich selbst fragt, was mit ihm nicht stimmt – warum er nicht funktioniert, nicht dazu passt. In so einer Zeit sollte man mal anfangen zu denken und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Vielleicht sollte man sich mal fragen, was mit unserer Gesellschaft nicht stimmt. Was mit unserem System nicht stimmt.
Wenn man Probleme und Sorgen hat, hört man immer: „Denk‘ nicht so viel nach.“ – aber genau das ist das Problem. Wir denken mittlerweile alle viel zu wenig nach. Wir lassen andere für uns denken. Das hat sich seit etlichen Jahren nicht verändert und das wird uns auch vom Kindesalter an immer so eingetrichtert.

Wir sind alle einzigartig, aber werden in Schemata gepresst, lassen uns in Schemata pressen, da der gesellschaftliche Druck irgendwann zu groß wird. Das fängt direkt nach der Geburt an. Bei den Eltern, die das für sich selbst erfahren haben. Sie bringen einem das alles bei wie sie es gelernt haben, es geht weiter in der Schule, im Studium, im Beruf. Man steht als asozial oder Versager da, wenn man nicht mitmacht, Erwartungen nicht erfüllt, man wird verstoßen, ausgegrenzt.

Und um wieder dazu zu gehören, betäubt man sich mit Alkohol, holt sich die Pillen vom Doktor, raucht exzessiv, nimmt irgendwelche Drogen, entwickelt irgendeine andere Sucht, macht seine Therapien und versucht sich dazu zu zwingen, irgendwelche Regeln zu befolgen, die andere für richtig halten – nur damit man funktioniert. Damit man mit diesem ganzen Scheiß irgendwie klarkommt. Man lässt sich einsperren in einen Käfig und wenn jemand anderes das dann nicht tut, sieht man das als falsch an und versucht diese Leute von der Richtigkeit des eigenen Leids zu überzeugen. Davon zu überzeugen, dass sie den selben Weg gehen müssen.

Man teilt und postet Zitate, Sprüche und Bilder auf Facebook, auf Blogs, Twitter, Instagram und sonst wo. Man identifiziert sich mit dem allen – mit einem Job, einem Schulabschluss, irgendwelchen Diagnosen und Krankheiten, der Kleidung die man trägt, dem Bekanntenkreis, dem Umfeld, einem Land, einer Partei, irgendwelchen Marken, Getränken, Essen und Weltanschauungen – und wollt das auch aller Welt zeigen, euch darstellen, jedem zeigen, wie ihr seid – aber immer mit der allergrößten Mühe und dem Hintergedanken, euch für alle anderen möglichst gut darzustellen und möglichst interessant für andere zu sein. Gleichzeitig darum ringend, sich selbst davon zu überzeugen, dass die eigene Ansicht und Lebensweise richtiger und besser ist als die anderer, weil man, um den Verrat an sich selbst, die Lügen, die man sich selbst erzählt, aufrecht zu erhalten, nicht anerkennen darf, dass das, was andere komplett anders machen vielleicht auch richtig sein könnte.

Wenn das ist, wer ihr seid und wie ihr seid, bin ich echt enttäuscht. Denn dann seid ihr niemand.

Für meinen geliebten Sohn

Eine gemütliche Zeit, mit Eis und Schnee.
Alles sieht sauber und glänzend aus.
Kerzen stehen auf den Tischen,
Lichter erstrahlen in den Fenstern.
Siehst du wie schön diese kalte, dunkle Zeit ist?
Gehst du auf den Weihnachtsmarkt?
Riechst du die Gewürze an den Ständen?
Freust du dich über die glänzenden Dinge, die überall herum stehen?
Mach die Augen auf und dein Herz.
Freu dich mal wieder wie ein kleines Kind.
Strahl mit den Lichtern und sing ein Lied.
Ein Lied was nur du kennst, deine Melodie.
Jeder hat so ein Lied und wenn du tief in dich hinein horchst, kannst auch du die Melodie hören.
Es ist eine schöne Zeit.
Und wenn es in dir zu dunkel ist, zünd eine Kerze an und sing dein Lied.

Ich sitz im Kettenkarussell,
ich fliege hoch
ich fliege schnell.
Jetzt möcht ich schrein,
ich tu es nicht,
du lässt mich wieder mal im Stich.

Die Angst sitzt ständig neben mir,
sie grinst mich an,
malt schwarze Kreise aufs Papier.
Für was, für wen?
Warum, wieso? Soll ich durch Finsternisse gehen?